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Kampagne mischdichein

© Gestaltung: TSP, Imago (3)

Kampagne #Mischdichein: Berliner Promis zeigen Gesicht gegen Alltagsrassismus und Diskriminierung

Iris Berben, Igor Levit, Michel Abdollahi und andere rufen im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus zu mehr Zivilcourage auf. Nicht die einzige Aktion.

Rund um den 21. März, dem Internationalen Tag gegen Rassismus, finden auch in Berlin jährlich Aktionswochen gegen Menschenfeindlichkeit statt. Am Montag starten 15 Prominente gemeinsam mit dem Verein „Gesicht zeigen! Für ein weltoffenes Deutschland“ die Kampagne #Mischdichein: Auf Facebook und Instagram wollen sie darauf aufmerksam machen, dass Rassismus und Diskriminierung nach wie vor zum Alltag vieler Menschen in Deutschland gehören.

„Jede Form der Ausgrenzung verletzt die Menschenwürde und die Menschenrechte“, sagt etwa die Schauspielerin Iris Berben in ihrem Statement zur Kampagne. Die Aktion soll Fälle von alltäglicher Ausgrenzung und Benachteiligung konkret benennen und zeigen, wie stark Rassismus strukturell in der deutschen Gesellschaft verankert ist.

Da geht es etwa um Menschen, die allein wegen ihrer – teils vermeintlichen – nicht-deutschen Herkunft Schwierigkeiten bei der Wohnungs- und Jobsuche haben oder in der Schule diskriminiert werden. „Rassismus widerspricht den Werten unseres Grundgesetzes und es ist eine demokratische Pflicht, ihn zu bekämpfen“, sagt Iris Berben. Die Schauspielerin engagiert sich seit Jahrzehnten unter anderem gegen Antisemitismus und unterstützt den Verein „Gesicht zeigen!“ seit dessen Gründung.

Berben ist unter anderem auch Botschafterin für den „Raum der Namen“ des Berliner Holocaust-Mahnmals, der über Opfer des Holocausts und ihre Biografien informiert. Sie engagiert sich seit Jahren auch in und für Israel, etwa für den Freundeskreis der Hebräischen Universität Jerusalem.

Auch der prominente Pianist Igor Levit beteiligt sich an der Kampagne. In seinem Statement appelliert er an die persönliche Verantwortung der Menschen: Jede:r müsse „Ungerechtigkeit bekämpfen, wenn man ihr begegnet, Minderheiten schützen und sie bestärken, wenn sie angegriffen werden. Menschlichkeit und Empathie zeigen und Hassern und Spaltern keinen Raum lassen“, schreibt Levit. Er fordert: „Gesicht zeigen, Stimme erheben, Menschen helfen: Das muss Kern unseres Miteinanders sein. Immer.“

Ich mische mich ein, weil es im Fußball und in der Gesellschaft keinen Platz für Hass, Rassismus und Diskriminierung gibt.

Thomas Hitzlsperger, ehemaliger Fußballprofi

Neben Berben und Levit beteiligen sich unter anderem auch die Schauspielerinnen Bibiana Beglau und Ulrike C. Tscharre, der Performance-Künstler Michel Abdollahi und der frühere Fußballspieler Thomas Hitzlsperger.

Letzterer weist in seinem Statement darauf hin, dass es auch beim Sport immer wieder zu rassistischen Vorfällen kommt. „Ich mische mich ein, weil es im Fußball und in der Gesellschaft keinen Platz für Hass, Rassismus und Diskriminierung gibt“, schreibt er. Perfomance-Künstler Abdollahi betont hingegen vor allem, wie wichtig Chancengleichheit ist: Er sieht in ihr „den Schlüssel für eine gerechte Gesellschaft“.

Mit der Kampagne wollen man ein Zeichen für Zivilcourage setzen, betont Sophia Oppermann, Geschäftsführerin von „Gesicht zeigen!“. Mit der Aktion wolle der Verein darauf hinweisen, dass es etwa nicht gesetzlich verpflichtend sei, Beschwerdestellen in Unternehmen oder Antirassismusbeauftragte an Schulen einzurichten. Sie kritisierte, dass das sogenannte Racial Profiling bei der Polizei verbreitet sei und die Bundesregierung ihren eigenen Maßnahmenplan gegen Rassismus und Rechtsextremismus in großen Teilen noch nicht umgesetzt habe.

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