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Hunderttausende nahmen am Berliner CSD im vergangenen Jahr teil.

© IMAGO/Müller-Stauffenberg

Getreten, geschlagen, bedroht: Welche queerfeindlichen Übergriffe die Berliner Polizei allein im Juni gemeldet hat

Im Pride Month Juni wird seit vielen Jahren queere Vielfalt gefeiert. Ein Überblick aller Polizeimeldungen aus dem Monat offenbart gleichzeitig vor allem homophoben Hass.

Die Berliner Polizei veröffentlicht täglich Pressemitteilungen. Das können Vermisstenmeldungen sein oder öffentliche Fahndungen. Meist sind es jedoch kurze, nachrichtliche Überblicke über Verbrechen, die sich in der Hauptstadt ereignet haben und die von der Behörde als relevant eingestuft werden.

Der folgende Überblick über homophobe Vorfälle aus dem Monat Juni ist unvollständig – dennoch zeigt er, wie viel Hass queere Menschen in Berlin teilweise ausgesetzt sind. Experten gehen davon aus, dass die Dunkelziffer sehr viel höher ist.

4. Juni, Prenzlauer Berg

Bei einem Streit in einer Bar in Prenzlauer Berg sollen unbekannte Täter Gäste homophob beleidigt und zwei Männer mit Reizgas verletzt haben. Zuvor war den Tätern der Einlass zu der queeren Bar an der Eberswalder Straße verwehrt worden. Kurz darauf kehrten die Unbekannten offenbar zurück, beleidigten Gäste und versprühten das Reizgas im Innenraum. Zwei Menschen wurden dadurch verletzt und von Rettungskräften versorgt.

11. Juni, Kreuzberg

Auf einem Kreuzberger Gehweg soll ein 31-Jähriger von zwei Unbekannten erst homophob beleidigt und dann zusammengeschlagen worden sein. Dabei sollen die Täter auch gegen den Kopf des Mannes geschlagen haben und den bereits auf dem Boden Liegenden mit Tritten traktiert haben. Er erlitt Verletzungen am Kopf.

11. Juni, Neukölln

Ein weiterer homophober Übergriff ereignete sich in Neukölln. Ein schwules Paar wird von mehreren Jugendlichen homophob beleidigt, als sie Hand in Hand über einen Platz laufen. Es fallen Drohungen. Auf die Aufforderung des Paars, diese zu unterlassen, soll die Gruppe nicht reagiert haben, stattdessen dem 52-Jährigen gegen den Oberschenkel getreten haben.

13. Juni, Mitte

Einsatzkräfte werden wegen einer wechselseitigen Körperverletzung und Beleidigung nach Mitte gerufen. Ein 49-jähriger Mann soll auf dem Gehweg der Reinhardtstraße gesessen und mit einem Schlüsselanhänger hantiert haben, an dem sich ein Davidstern befand. Ein 60 Jahre alter Passant soll dem Mann auf den Fuß getreten sein. Es entwickelt sich ein verbaler und körperlicher Streit, in dessen Rahmen der Passant den anderen Mann antisemitisch und homophob beleidigte.

15. Juni, Gesundbrunnen

Ein Mann wird in Gesundbrunnen von einem Unbekannten homophob beleidigt und bedroht. Der 35-Jährige war mit seinem Freund unterwegs, als sich plötzlich eine Gruppe Jugendlicher in ihr Gespräch einmischte. Schließlich soll sich ein Bruder eines der Jugendlichen dazu gesellt haben und den 35-Jährigen mehrfach homophob beleidigt haben. Als die Polizei alarmiert wurde, entfernte sich die Gruppe in Richtung des Bahnhofs Gesundbrunnen.

17. Juni, Kreuzberg

Ein 25-Jähriger wird an einem Kiosk in der Yorckstraße von drei unbekannten Tätern homophob beleidigt und attackiert. Nachdem der junge Erwachsene die Jugendlichen auf die Beleidigung angesprochen hatte, sollen diese den Mann geschubst und mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen haben. Die mutmaßlichen Täter ergriffen vor Erscheinen der Polizei die Flucht.

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21. Juni, Lichtenberg

In einem Lichtenberger Geschäft soll ein lesbisches Paar durch einen Verkäufer homophob beleidigt und bedroht worden sein, nachdem es bei einem Beratungsgespräch zuvor zu Streitigkeiten gekommen war. Als Polizisten vor Ort erschienen, hatte der Verkäufer das Geschäft bereits verlassen.

26. Juni, Alt-Treptow

Zwei Männer sollen einen 27-Jährigen schwulenfeindlich beleidigt und angegriffen haben. Der Angegriffene soll in einem Bus in Alt-Treptow von den beiden Unbekannten homophob attackiert und geschlagen worden sein. Mit einer Schwellung am Auge sowie Schmerzen an Armen und Beinen wurde er zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Die beiden Tatverdächtigen flüchteten in unbekannte Richtung.

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