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Der Berliner Landeswahlleiter Stefan Bröchler sitzt vor dem Beginn der mündlichen Verhandlung des Zweiten Senats im Verfahren über die Wahlprüfungsbeschwerde im Verhandlungssaal.

© dpa/Bernd Weißbrod

Update

Bundestagswahl am 11. Februar: Landeswahlleiter ruft zu hoher Beteiligung an Wiederholungswahl in Berlin auf

Der Berliner Landeswahlleiter hofft auf eine möglichst hohe Beteiligung bei der teilweisen Wiederholung der Bundestagswahl. Aus seiner Sicht geht davon ein Signal für ganz Deutschland aus.

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Landeswahlleiter Stephan Bröchler ruft dazu auf, sich am 11. Februar an der Wiederholung der Bundestagswahl in Berlin zu beteiligen. „Es ist wichtig, dass möglichst viele Berlinerinnen und Berliner von der Möglichkeit Gebrauch machen, ihre Stimme abzugeben“, sagte Bröchler der Deutschen Presse-Agentur. „Das ist ein ganz wichtiger Punkt auf meiner Agenda in den nächsten Wochen, dafür noch kräftig die Werbetrommel zu rühren“, so der Verwaltungswissenschaftler. „Wir wollen eine Wahlbeteiligung um den Wert erreichen, den wir bei der Wiederholungswahl im vergangenen Februar hatten, also um die 60 Prozent.“

Bröchler warnt vor niedriger Wahlbeteiligung

„Wenn wir eine niedrige Wahlbeteiligung bekommen, dann schadet das unserer Demokratie“, warnte Bröchler. „Weil dann deutlich wird, dass der Gang zum Wahllokal oder auch die Briefwahl als nicht so wichtig betrachtet werden.“ Aber Wählen sei wichtig. „Wir müssen auch unter diesen erschwerten Bedingungen zeigen, dass wir für unsere Demokratie stehen.“

Erschwerend komme allerdings der Wahltermin hinzu. „Es ist der letzte Tag der Winterferien. Viele werden dann im Urlaub sein und vielleicht erst am Sonntag zurückkommen“, so der Landeswahlleiter. Umso wichtiger sei diesmal die Möglichkeit der Briefwahl.

Landeswahlleiter sieht eine besondere Verantwortung für Berlin

Für uns als Bundesland ist eine akzeptable Wahlbeteiligung wichtig, aber auch im Blick auf den Bund in einem Wahljahr, in dem wir noch drei Landtagswahlen haben werden“, sagte Bröchler. „Da ist die Frage, welches Signal geht von Berlin aus. Daraus erwächst in besonderem Maß eine Verantwortung.“

Knapp sechs Wochen vor der Wiederholung der Bundestagswahl 2021 in Teilen Berlins starten die Parteien offiziell in den Wahlkampf. Seit Dienstag dürfen in den betroffenen Stadtteilen wieder Plakate für die Kandidatinnen und Kandidaten werben. Die Wahlwiederholung in 455 von 2256 Berliner Wahlbezirken ist für den 11. Februar geplant. Wählen dürfen rund 550.000 Berlinerinnen und Berliner erneut an die Urne treten.

Bei den Wahlen zum Bundestag und zum Abgeordnetenhaus am 26. September 2021 hatte es in Berlin zahlreiche Pannen und Probleme gegeben. Der Bundestag hatte daraufhin im November 2022 mit den Stimmen der Ampel-Koalition beschlossen, dass deswegen in 327 der 2256 Wahlbezirke neu gewählt werden müsse, außerdem in 104 der 1507 Briefwahlbezirke. Dagegen hatte die Unionsfraktion im Bundestag geklagt, weil sie das für nicht weitgehend genug hielt.

Das Bundesverfassungsgericht urteilte am 19. Dezember, dass die Wahl in 455 Wahlbezirken inklusive der zugehörigen Briefwahlbezirke wiederholt werden muss - und zwar mit Abgabe der Erst- und Zweitstimme.

An der Stimmverteilung im Bundestag dürfte sich insgesamt wenig ändern, allerdings könnten sich überraschende Effekte ergeben. Das Parlament hat derzeit 736 Mandate, davon 29 aus ganz Berlin. Laut Simulationsrechnungen könnten in Berlin zwei bis drei Mandate zwischen den Parteien neu verteilt werden. Doch wird nach der Teilwiederholung das Ergebnis der Bundestagswahl 2021 insgesamt neu festgestellt. „Es kann daher zu länderübergreifenden Verschiebungen bei der Sitzverteilung kommen“, heißt es in Informationen der Bundeswahlleiterin Ruth Brand. „Somit können auch in anderen Bundesländern neue Mandatsgewinne und -verluste entstehen.“ (dpa)

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