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Obdachlose können ab sofort in die ehemalige Hauptmannschule in Kreuzberg.

© picture alliance / dpa / dpa/Paul Zinken

„Bei uns findet jeder Geborgenheit“: Johanniter öffnen Notunterkunft für Obdachlose in Berlin-Kreuzberg

In der ehemaligen Gerhart-Hauptmann-Schule ist Platz für rund 80 Menschen. Neben warmen Mahlzeiten, Duschen und Gesprächen gibt es dort auch ärztliche Hilfe.

Hilfe für Obdachlose in den Nächten, die jetzt kälter werden: Die Johanniter haben am Dienstag wieder ihre Notübernachtung in der Ohlauer Straße 22 in Berlin-Kreuzberg, der ehemaligen Gerhart-Hauptmann-Schule, eröffnet. Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist Teil des Netzwerks der Berliner Kältehilfe.

Die Einrichtung wird zum fünften Mal in Folge geöffnet, sie bietet in diesem Winter rund 80 Menschen Platz. „Besonders in der kalten Jahreszeit sind solche geschützten Rückzugsorte wichtig, weil obdachlose Menschen der Kälte und Gewalt auf den Straßen stark ausgeliefert sind“, wird Björn Teuteberg, der Regionalvorstand der Berliner Johanniter, in einer Pressemitteilung zitiert. „Jeder Mensch, egal welches Schicksal er hat, findet bei uns Geborgenheit.“

Sechs Betten in jedem Schlafraum

Für die Menschen sind Schlafräume mit jeweils sechs Betten eingerichtet. Nach ihrer Ankunft erhalten die Wohnungslosen ein warmes Abendessen. Die Mahlzeiten werden von privaten Foodsharern sowie Caterern gespendet.

Die Bewohner der Einrichtung bekommen ein Frühstück, können duschen und erhalten Winterkleidung, die gespendet worden ist. Die Kleiderkammer ist jeden Tag geöffnet. Dabei sind die Johanniter auf Spenden aller Art angewiesen. Besonders Winterkleidung und Hygieneartikel sind gefragt.

Ohne den Einsatz ehrenamtlicher Helfer wäre die Einrichtung nach Angaben der Johanniter nicht zu betreiben. Die Freiwilligen stehen am Empfang, bereiten das Abendessen vor und stehen für Gespräche zur Verfügung.

Darüber hinaus bieten die Johanniter auch medizinische Versorgung an, sofern es dafür Bedarf gibt. In einer Sprechstunde können die Patienten ihre Probleme schildern. Behandelt werden auch Menschen, die keine Krankenversicherung haben. Betreut werden sie von Ärzten der Johanniter, die ehrenamtlich arbeiten. Zudem steht weiteres medizinisches Fachpersonal zur Verfügung.

„Es hat sich bewährt, dass wir nicht nur während des Winters für die wohnungslosen Menschen vor Ort sind, sondern über das ganze Jahr den Kontakt halten“, sagt Grzegorz Wierciochin, Ehrenamtskoordinator der Johanniter. Die Organisation hatte während der Sommermonate eine wöchentliche Arztsprechstunde und die tägliche „Kiezmahlzeit“ angeboten, bei der monatlich rund 1500 Menschen mit Abendessen versorgt wurden.

Obdachlose können aber auch zum Wärmecafé „Krause“ in der Kreuzberger St.-Thomas-Kirche, am Bethaniendamm 25, gehen. Das Café ist ab sofort jeweils von Dienstag bis Freitag, 17 Uhr bis 21 Uhr, geöffnet. Die Notübernachtung an der Ohlauer Straße ist täglich von 19 Uhr bis 7 Uhr geöffnet.

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