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TXL Campus der BHT in Tegel

© gmp architekten

Wegen verzögertem Tegel-Umzug: BHT bereitet sich auf Übergangslösung vor

In etliche angemeldete Sanierungs- und Neubauprojekte der Unis wird vorerst nicht investiert. Gerade Fachhochschulen müssen mit ihren Vorhaben warten. Die BHT sucht neue Flächen für die Wartezeit.

Die Finanzpläne des Senats stehen – und damit auch die Entscheidung, welche Neubau- und Sanierungsprojekte der Hochschulen priorisiert werden. Bei der Investitionsplanung leer ausgegangen seien insbesondere die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW), betonte Tobias Schulze, wissenschaftspolitischer Sprecher der Berliner Linken, jetzt im Wissenschaftsausschuss.

Die Berliner Hochschule für Technik (BHT) habe schon die Suche nach Alternativflächen begonnen, kommentierte Schulze im Ausschuss die Haushaltspläne für die Berliner Wissenschaft. Wie der Tagesspiegel berichtete, zeigt die mittelfristige Finanzplanung des Landes, dass der für 2027 geplante Umzug der BHT auf einen neuen Campus am ehemaligen Flughafen Tegel nicht eingehalten werden kann. Erst ab 2027 soll investiert werden.

Droht der Umzug nach Tegel womöglich ganz gekippt zu werden? Julia Neuhaus, seit Oktober neue Präsidentin der BHT, bestätigte dies auf Nachfrage nicht. Tegel sei „weiterhin die geplante Adresse“. Da es ihrer Hochschule aber dringend an Laborflächen, Lern- und Arbeitsräumen fehle, suche man „nach Alternativen für die Zwischenzeit“. Sie habe daher zu Beginn ihrer Amtszeit mit der Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD) gleich das Gespräch gesucht. Wegen der finanziellen Herausforderungen des Landes müsse man sich mit den „Folgen einer weiteren Verzögerung“ befassen, so Neumann.

Für zahlreiche Sanierungen gibt es kein Geld

Schulze kritisiert: Obgleich die Studienzahlen der Fachhochschulen stiegen, würden sie bei der Planung hintangestellt. Dazu zählen das im Koalitionsvertrag angekündigte „Innovations- und Technologiezentrum Industrie 4.0 in Schöneweide“ der Hochschule für Technik und Wirtschaft, ein neues Gebäude der Hochschule für Wirtschaft und Recht in der Badenschen Straße, sowie diverse Sanierungsmaßnahmen der Alice Salomon Hochschule: an Lüftung, Heizung, Dach und Fassaden. Dies geht aus einem Schreiben der Senatskanzlei an den Wissenschaftsausschuss hervor, das angemeldete, aber nicht in die Investitionsplanung aufgenommen Projekte auflistet.

Auch für zahlreiche Sanierungen an der Universität der Künste, der Humboldt-Universität sowie drängende Neubauten und Instandhaltungsmaßnahmen der Technischen Universität gibt es demnach zunächst keine Mittel.

Unis wie Fachhochschulen werden in den nächsten Jahren weiterhin mit Zwischennutzung und maroden Gebäuden auskommen müssen. Adrian Grasse, wissenschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, räumte auf Nachfrage ein: Man müsse zwar weiter für alle Standorte Lösungen suchen. „Alle Projekte werden sich aber nicht gleichzeitig realisieren lassen.“

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