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Kind erhält Corona-Impfung in Israel.

© AFP/MENAHEM KAHANA

Erfolge nach Pandemie: Impfrückstände bei Kindern werden aufgeholt

Durch die Corona-Pandemie wurden viele Kinder nicht geimpft. Auch wenn sich die Situation langsam verbessert, Entwarnung gibt es keine. Im Gegenteil.

Die durch die Covid-Pandemie entstandenen Impfrückstände bei Kindern werden aufgeholt, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Unicef am Montag gemeinsam mitteilten. So wurden im Jahr 2022 weltweit 4 Millionen Kinder mehr geimpft als im Vorjahr. Trotz dieser Verbesserung gebe es bei mehr als 18,4 Millionen Kindern noch Nachholbedarf.

Als globaler Maßstab für die Durchimpfungsrate gilt die Impfung gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten (DTP). Von den 20,5 Millionen Kindern, die 2022 eine oder mehrere Dosen ihrer DTP-Impfung versäumt hatten, hatten 14,3 Millionen überhaupt keine Dosis erhalten (Nulldosis-Kinder). Im Jahr 2021 waren es noch 18,1 Millionen Nulldosis-Kinder. Auf vorpandemischen Stand ist die Rate aber nicht: Im Jahr 2019 hatten 12,9 Millionen Kinder keine einzige DTP-Dosis erhalten.

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Millionen Kinder mehr wurden im Jahr 2022 geimpft als im Vorjahr.

„Diese Daten sind ermutigend und eine Anerkennung für diejenigen, die so hart daran gearbeitet haben, die lebensrettenden Impfdienste nach zwei Jahren anhaltenden Rückgangs der Durchimpfungsrate wiederherzustellen“, sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus, WHO-Generaldirektor. „Globale und regionale Durchschnittswerte sind jedoch nicht aussagekräftig und verdecken gravierende und anhaltende Ungleichheiten. Wenn Länder und Regionen hinterherhinken, zahlen die Kinder den Preis“.

Unicef-Chefin Catherine Russell sieht in dem zwar positiven Trend eine dringliche Warnung. „Solange nicht mehr Länder die Lücken in der routinemäßigen Durchimpfung schließen, werden Kinder überall in der Welt weiterhin Gefahr laufen, an Krankheiten zu erkranken und zu sterben, die wir verhindern können. Viren wie Masern kennen keine Grenzen. Die Bemühungen müssen dringend verstärkt werden, um Kinder, die ihre Impfung verpasst haben, nachzuholen und gleichzeitig die Impfleistungen auf dem Niveau vor der Pandemie wiederherzustellen und weiter zu verbessern“, wird sie in der Pressemitteilung zitiert.

Zu Beginn dieses Jahres starteten WHO und Unicef gemeinsam mit NGOs die globale Aktion „The Big Catch-Up“. Sie fordern Regierungen auf, die Impflücke bei Kindern zu schließen und Impfdienste zu stärken. (Tsp)

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