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Die Generalverwaltung Max-Planck-Gesellschaft in München.

© imago/imagebroker/imageBROKER/Manfred Bail

Tagesspiegel Plus Update

Antisemitismus-Streit in Halle: Gastprofessor Ghassan Hage verlässt das Max-Planck-Institut

Nach vermeintlich antisemitischen Äußerungen eines Wissenschaftlers gerät die Max-Planck-Gesellschaft unter Druck, klar Stellung zu beziehen. Der Forscher selbst betont, er sei kein Antisemit.

„Max-Planck-Institut beschäftigt Israel-Hasser“, titelte am Montag die Jüdische Allgemeine. Tatsächlich lesen sich etliche der Posts und Blogeinträge des australischen Gastwissenschaftler Ghassan Hage wie die Verherrlichung der Gräueltaten vom 7. Oktober. Ein Gedicht mit 17 Versen, das Hage laut Zeitstempel noch am Tag des Hamas-Überfalls auf Israel verfasste, kulminierte in der Feststellung: „Die Palästinenser, wie alle kolonisierten Völker, beweisen noch immer, dass ihre Fähigkeit zum Widerstand endlos ist. Sie graben nicht nur Tunnel. Sie können über Mauern fliegen.“

Israels Reaktion bezeichnete der Ethnologe auf der Online-Plattform „X“ als „Genozid“, sie ähnele der antisemitischen Nazi-Gewalt „mit ihrer zerstörerischen Kraft und ihrem Wunsch zu demütigen“, „auch in ihrer Vulgarität.“ Zuerst hatte die „WELT am Sonntag“ über Hages Äußerungen berichtet und darauf hingewiesen, dass Hage seit Jahren die Israel-Boykottbewegung BDS unterstütze. Lange, bevor er als 2023 ans Max-Planck-Institut für Ethnologische Forschung nach Halle ging.

Die Palästinenser, wie alle kolonisierten Völker, beweisen noch immer, dass ihre Fähigkeit zum Widerstand endlos ist. Sie graben nicht nur Tunnel. Sie können über Mauern fliegen. 

Ghassan Hage, Gastwissenschaftler am Max-Planck-Institut für Ethnologische Forschung Halle 
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