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Der ehemalige Audi-Chef Rupert Stadler.

© Foto: AFP/Peter Kneffel

Prozess zum Dieselskandal: Gericht stellt Ex-Audi-Chef bei Geständnis Bewährung in Aussicht

Entwickler sollen Dieselmotoren 2008 so manipuliert haben, dass sie Abgastests fälschlicherweise bestanden. Rupert Stadler soll dies zu spät gestoppt haben – und steht deshalb vor Gericht.

Das Landgericht München hat dem ehemaligen Audi-Chef Rupert Stadler bei einem Geständnis eine Bewährungsstrafe in Aussicht gestellt. Stadler und drei Mitangeklagte stehen seit zweieinhalb Jahren wegen manipulierter Dieselfahrzeuge und möglichen Betrugs vor Gericht.

Nach vorläufiger Bewertung der bisherigen Beweisaufnahme kämen gegen Stadler, den ehemaligen Leiter der Audi-Motorenentwicklung Wolfgang Hatz und den leitenden Ingenieur Giovanni P. Freiheitsstrafen zur Bewährung bei vollem Geständnis auch in diesem Verfahrensstadium in Betracht, sagte der Vorsitzende Stefan Weickert am Dienstag in München.

Für den bisher einzigen voll geständigen vierten Angeklagten komme die Einstellung des Verfahrens in Betracht.

Staatsanwältin Margrit Lichtinghagen bringt in Köln den damaligen Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Post, Klaus Zumwinkel, aus seiner Villa zur Vernehmung nach Bochum.

© Foto: dpa/Federico Gambarini

Die drei Motorenentwickler sollen Dieselmotoren für Autos von Audi, VW und Porsche ab 2008 so manipuliert haben, dass sie Abgastests bestanden, aber auf der Straße mehr Stickoxid ausstießen als erlaubt.

Stadler soll erst nach Aufdeckung des Skandals in den USA 2015 davon erfahren haben, aber die Produktion und den Verkauf manipulierter Autos in Europa erst 2018 gestoppt haben. Er weist die Vorwürfe bisher zurück und sieht sich von seinen Ingenieuren getäuscht.

Die Kammer kam aber nach vorläufiger Bewertung zu dem Schluss, dass Stadler nach den internen Ermittlungen von Anwälten bei Audi und Erkenntnissen des Kraftfahrt-Bundesamtes im Juli 2016 hätte nachhaken müssen und die Möglichkeit der Tricksereien hätte erkennen können. (dpa)

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