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Katjes, Listerine, Tuc, Aldi und Oreo: Bei diesen Produkten haben die Anbieter im vergangenen Jahr kräftig zugelangt.

© Gestaltung: Seuffert/ Tagesspiegel/freepik; Verbraucherzentrale Hamburg;

Tagesspiegel Plus Update

Preiserhöhungen von 127 Prozent: So schützen Sie sich vor Mogelpackungen

Weniger Inhalt, billigere Zutaten, gleicher Preis: Mit welchen Tricks die Hersteller von Lebensmitteln und Körperpflegeprodukten ihre Preiserhöhungen verstecken.

Manchmal zweifelt man an seinem gesunden Menschenverstand. Wenn in der Sanella-Packung nicht mehr 500 Gramm Margarine stecken, sondern nur noch 400 und man plötzlich zwei Packungen braucht statt einer, um zwei Kuchen zu backen. Oder wenn Milka nur noch drei Stieleise in die Familienpackung schiebt statt vier und man im Laden trotzdem den alten Preis zahlen soll.

War das schon immer so, fragt man sich, und kommt ins Grübeln. Dabei kann man sich getrost auf sein Gefühl verlassen: Nein, das war nicht immer so. Es ist tatsächlich weniger drin, und unterm Strich zahlt man mehr.

Mogelpackungen sind keine neue Erfindung, doch angesichts der hohen Inflation hat die Trickserei Hochkonjunktur. Verbraucher müssen immer mehr Geld fürs Essen ausgeben. In den vergangenen zwei Jahren haben sich Lebensmittel insgesamt um rund 20 Prozent verteuert. Offene Preiserhöhungen sind schwer durchzusetzen, weil die Kunden dann zu den billigeren Eigenmarken des Handels wechseln.

Hersteller greifen daher gern zu unauffälligeren Lösungen: In dieselbe Verpackung füllen sie weniger Inhalt und lassen den Preis gleich. Oder sie ersetzen teurere Zutaten wie Sahne oder Butter durch billigeres Kokos- oder Palmfett oder tauschen im Pesto Pinienkerne gegen die günstigeren Cashews.

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