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Eine Frau hält eine Geldbörse mit Banknoten in der Hand.

© dpa/Monika Skolimowska

„Himmelschreiende Ungerechtigkeit“: Gehaltsunterschiede zwischen Ost und West immer noch groß

In mancher Branche liegt der durchschnittliche Monatslohn im Westen um zwei Drittel höher als im Osten. Die Linke spricht von einer „himmelschreienden Ungerechtigkeit“.

Zwischen Ost- und Westdeutschland klafft weiter eine große Lohnlücke. Vollzeit-Beschäftigte in den neuen Ländern verdienen einem Medienbericht zufolge im Durchschnitt 3.157 Euro brutto pro Monat und damit fast 600 Euro weniger als westdeutsche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Das schreiben die Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Online Sonntag/Print Montag) unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Anfrage der Linken im Bundestag. Die Differenz beträgt demnach nahezu ein Fünftel.

Die Bundesregierung beruft sich den Angaben zufolge in ihrer Antwort auf die Statistik der Bundesagentur für Arbeit mit dem Stichtag 31. Dezember 2022. Besonders groß ist die Lohnlücke demnach in der Bekleidungsbranche. Dort etwa verdienen Ost-Beschäftigte im Schnitt 2282 Euro brutto pro Monat. Der durchschnittliche Monatslohn im Westen liegt um mehr als 65 Prozent darüber.

In der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen kommen Arbeitnehmer im Osten durchschnittlich auf ein Monatsentgelt von 3757 Euro. Die Einkommen im Westen liegen um 42 Prozent höher. In der Schifffahrt und im Maschinenbau betragen die durchschnittlichen Monatsentgelte in den neuen Ländern 3385 beziehungsweise 3332 Euro. In den alten Ländern bekommen Beschäftigte dieser Branchen jeweils fast 40 Prozent mehr Geld.

Der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch, nannte die Lohnunterschiede eine „himmelschreiende Ungerechtigkeit“. Ostdeutsche Beschäftigte seien in vielen Bereichen immer noch „Arbeitnehmer zweiter Klasse“, kritisierte er und forderte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf, das Thema zur Chefsache zu machen. (epd, AFP)

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