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Passanten gehen an einem Wandbild von Caspar Kirchner mit der deutschen Nationalflagge und dem Schriftzug „Ossi oder Wessi?“ vorbei (Symbolbild).

© dpa/Rainer Jensen

33 Jahre Deutsche Einheit: Bürger sehen weiterhin große Unterschiede zwischen Ost und West

Die Einschätzungen zur Deutschen Einheit sind gespalten: Laut einer aktuellen Umfrage glauben nur 37 Prozent der Deutschen, dass Ost und West zu einem Volk zusammengewachsen sind.

Die Bundesregierung bewertet in ihrem neuen Jahresbericht zur Deutschen Einheit das Zusammenwachsen von Ost- und Westdeutschland positiv – anders als die Deutschen selbst.

Eine Woche vor dem 33. Jahrestag der Deutschen Einheit am 3. Oktober hat eine am Dienstag veröffentlichte Forsa-Umfrage für den „Stern“ ergeben, dass Ost- und Westdeutschland nach Ansicht der Bundesbürger nicht etwa zusammengewachsen seien, sondern, im Gegenteil, weiter auseinander rücken.

Demnach meinen nur 37 Prozent der Befragten, dass die Menschen in Ost und West inzwischen weitgehend zu einem Volk zusammengewachsen seien. 60 Prozent der Deutschen sind hingegen der Meinung, dass das Trennende überwiege.

Eine besonders negative Sicht auf die Einheit herrscht der Umfrage zufolge im Osten des Landes sowie unter den älteren Bundesbürgern vor.

FDP-Wähler sehen Einheit mehrheitlich positiv

In Ostdeutschland sehen demnach 34 Jahre nach dem Mauerfall 75 Prozent der Befragten vor allem das Trennende. Nur 21 Prozent in den neuen Ländern finden, dass beide Seiten zusammengewachsen sind. Bundesweit überwiegen für 69 Prozent der Deutschen, die 60 Jahre und älter sind, die Unterschiede.

Die Befragung hatte in den vergangenen 20 Jahren regelmäßig stattgefunden. Ähnlich negativ wie heute waren die Einschätzungen zuletzt im Jahr 2008 gewesen. Vor vier Jahren fiel die Bilanz noch positiv aus: 2019 sah eine Mehrheit von 51 Prozent ein Zusammenwachsen und nur eine Minderheit von 45 Prozent das Trennende überwiegen.

SPD-Wähler sind demnach am skeptischsten: 71 Prozent von ihnen sehen mehr Unterschiede als Gemeinsames. Als einzige Parteianhänger sehen FDP-Wähler die Einheit mehrheitlich positiv: 48 Prozent von ihnen empfinden ein Zusammenwachsen Deutschlands, etwas weniger (46 Prozent) sehen mehr Unterschiede.

Wie „The Pioneer“ am Montag vorab berichtete, heißt es im Jahresbericht der Bundesregierung: „Bei genauem Hinsehen erweisen sich Ost- und Westdeutschland – trotz zahlreicher fortbestehender Unterschiede – nach 33 Jahren gemeinsamer Geschichte als Regionen eines vereinten Landes.“ Der Jahresbericht soll am Mittwoch vorgestellt werden. (AFP)

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