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Postbank-Filiale in Stuttgart.

© imago/Arnulf Hettrich

Verdi erhöht Druck im Tarifkonflikt: Postbank-Belegschaft streikt erneut – „spürbare Auswirkungen“ bis Donnerstag

Der Betrieb bei der Tochter der Deutschen Bank ist bis Donnerstag beeinträchtigt. In dem festgefahrenen Tarifstreit fordert Verdi höhere Gehälter und einen längeren Kündigungsschutz.

Die Gewerkschaft Verdi lässt im Tarifkonflikt bei der Postbank nicht locker. Nach zweitägigen bundesweiten Warnstreiks unter anderem in den Postbank-Filialen sind seit Dienstag die Beschäftigten in der Abwicklung von Bankgeschäften (Backoffice) zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen, wie Verdi mitteilte.

Die Beschäftigten im Backoffice seien „beim Übergang der Postbank-IT auf die der Deutschen Bank in den vergangenen Monaten massiven Belastungen ausgesetzt“ gewesen, sagte Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck.

Gerade deshalb erwarte die Gewerkschaft „endlich“ ein Verhandlungsangebot, „das dieser Tatsache Rechnung trägt und faire Gehaltsanhebungen beinhaltet“.

Die Ausstände dürften Verdi zufolge an den verschiedenen Streiktagen „spürbare Auswirkungen auf die Abarbeitung von Kundenanliegen bundesweit“ haben. Dazu gehörten Tätigkeiten wie die Eröffnung von Girokonten, Darlehensauszahlungen oder auch Kontopfändungen.

Mehr Gehalt und verlängerter Kündigungsschutz gefordert

Verdi fordert für etwa 12.000 Beschäftigte im Deutsche-Bank-Konzern mit einem Postbank-Tarifvertrag 15,5 Prozent mehr Geld, mindestens jedoch eine Anhebung der Gehälter um 600 Euro.

Der Deutsche Bankangestellten-Verband (DBV) will 14,5 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten von Postbank, Postbank Filialvertrieb, PCC Services und BCB erstreiten.

Wegen der Ankündigung von Filialschließungen dringt Verdi zudem darauf, die Arbeitsplätze durch eine Verlängerung des Kündigungsschutzes bis zum 31. Dezember 2028 langfristig abzusichern.

Die Deutsche Bank will bis Mitte 2026 bis zu 250 der 550 Postbank-Filialen dichtmachen und dabei auch Personal abbauen. Kurz vor Weihnachten sicherte die Deutsche Bank zu, bis Ende September des laufenden Jahres auf betriebsbedingte Kündigungen für Tarifmitarbeiter im Bereich ihrer Privatkundenbank in Deutschland zu verzichten.

Verdi hatte nach der dritten ergebnislosen Verhandlungsrunde gedroht, die Arbeitskampfmaßnahmen sukzessive auszuweiten und auch die Urabstimmung vorzubereiten.

„Wenn die Arbeitgeberseite diese Eskalation vermeiden will, muss sie ihr Angebot bis zum nächsten Verhandlungstermin am 16. April deutlich nachbessern“, hatte Duscheck gesagt. (dpa, AFP)

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