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Ein Mann hält eine Fernbedienung vor einen Fernseher, auf dem die „Tagesschau“ läuft.

© dpa/Marius Becker

250.000 Euro im Jahr: ARD-Spitzengehälter im oberen Mittelfeld

Im Vergleich verdienen ARD-Intendanten und -Direktoren weniger als Spitzenkräfte bei der Sparkasse oder den Stadtwerken. Dies ergab eine Studie des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

Die Gehälter der Intendanten und Direktoren im öffentlich-rechtlichen Rundfunk liegen im Vergleich zu anderen Spitzenpositionen des öffentlichen Bereichs im oberen Mittelfeld. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Dienstag veröffentlichte Studie der Zeppelin Universität Friedrichshafen.

Im Auftrag der ARD wurden Gehälter, variable Vergütungsmodelle und die Altersversorgung der Leitungsebenen der ARD mit denen anderer Unternehmen der öffentlichen Hand wie den Sparkassen, dem öffentlichen Personennahverkehr, der Abfallentsorgung, dem Wohnungswesen, der Kulturförderung oder dem Stadtmarketing verglichen.

Danach verdienen die Leitungsebenen in den Bereichen Banken/Finanzwesen, ÖPNV/Transport sowie Wohnungswesen mit 302.000 (Wohnungswesen) bis 469.000 Euro (Bankwesen) pro Jahr deutlich mehr als die mit durchschnittlich 250.000 Euro entlohnten Spitzen bei den Öffentlich-Rechtlichen.

Weniger verdient wird in acht weiteren in den Vergleich einbezogenen Branchen wie Flug- und Seehäfen (203.000 Euro), Abfallentsorgung (181.000 Euro), Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing (171.000 Euro) Bildung und Wissenschaft (147.000 Euro) und dem Bereich Kultur, Kunst und Erholung (138.000 Euro). Das Schlusslicht ist das Gesundheitswesen mit 123.000 Euro.

Laut Studie ist außerdem zu beachten, dass in allen Branchen außer dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk zusätzliche variable Vergütungselemente üblich sind, die den individuellen Verdienst nochmals um bis zu ein Drittel erhöhen können.

Diese gab es in der ARD bislang nur beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB), wo das Modell aber im Zuge der Aufarbeitung des RBB-Skandals 2022 gestoppt wurde. Die überwiegend noch höher liegenden Gehalts- und Vergütungsstrukturen im privaten Rundfunk waren nicht Gegenstand der Untersuchung.

In Sachen Transparenz ganz vorn

„Wir wollen eine faire Diskussion und keine Neiddebatte“, sagte Studienautor Ulf Papenfuß. „Gute Leute sollen anständig verdienen. Wir möchten mit der Studie zur Versachlichung und Objektivierung der Diskussion beitragen.“

Wichtig sei dabei vor allem, dass die Vergütungshöhe und -methodik transparent gemacht werde, so Papenfuß: „Hierbei liegen die öffentlich-rechtlichen Anstalten klar vorn.“ Laut Studie legen hier 75 von 79 untersuchten Führungspositionen ihre Bezüge unter Namensnennung offen - ein Wert von rund 95 Prozent.

Auf dem zweiten Platz folgte der Bereich IT mit 43 Prozent, Schlusslicht war die Abfall- und Abwasserentsorgung mit 15 Prozent. „Damit weisen die Rundfunkanstalten im deutschlandweiten Branchenvergleich mit öffentlichen Unternehmen die höchste Transparenz auf, insbesondere auch bei der Altersversorgung“, so die Studie. (KNA)

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