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Cheftrainer Thomas Tuchel (r.) wirkte bei der Heimniederlagen gegen Werder Bremen ziemlich bedröppelt.

© Imago/kolbert-press/Ulrich Gamel

Wankender FC Bayern: Das Ende der Münchener Vorherrschaft ist in Sicht

Sportlich hat der Rekordmeister Bayer Leverkusen derzeit wenig entgegenzusetzen. Gerüchte über die Zukunft von Trainer Xabi Alonso könnten im Titelrennen aber noch eine Rolle spielen. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Benedikt Paetzholdt

Es ist nicht lange her, da wähnte Fußball-Deutschland den FC Bayern am Ende seiner Serie als deutscher Meister. Auch im Vorjahr strauchelten die Münchener während der Saison und Borussia Dortmund bekam die Gelegenheit, den Rekordchampion ernsthaft herauszufordern. Mit bekanntem Ausgang.

Man sollte also gewarnt sein, die 0:1-Heimniederlage des FC Bayern gegen Werder Bremen als allzu herben Dämpfer im Titelrennen zu bewerten. Mit einem Sieg im Nachholspiel gegen den 1. FC Union in dieser Woche würde der Rückstand auf Bayer Leverkusen von sieben auf vier Punkte schmelzen. Bei dann noch 16 ausstehenden Spielen ist das allemal noch aufholbar.

Doch die Situation in dieser Saison ist eine ganz andere. Während der BVB im Vorjahr ebenfalls phasenweise durch die Spielzeit stolperte und eher glücklich zum Titelaspiranten avancierte, ist Bayer bislang der Inbegriff an Willen und mannschaftlicher Geschlossenheit.

Das 3:2 bei RB Leipzig trotz eines zweimaligen Rückstandes und mehrerer fehlender Stammkräfte wegen des Afrika-Cups zeugte von den Qualitäten der Werkself und dem unbedingten Willen, sich für diese außergewöhnliche Saison zu krönen. 18 Bundesliga-Spiele in Serie ist das Team von Xabi Alonso nun ungeschlagen.

Der FC Bayern hingegen wirkte nicht zum ersten Mal in dieser Saison ziemlich konfus. Daran konnte diesmal auch Stürmerstar Harry Kane nichts ändern, der mit seinen 22 Toren den einen oder anderen spielerischen Aussetzer seiner Mannschaft kaschieren konnte. Knapp zehn Monate, nachdem Thomas Tuchel als Trainer übernommen hat, wirkt es nicht so, als würde hier etwas zusammenwachsen.

Es wird ja schon länger darüber spekuliert, dass Alonso, der einst das Spiel des FC Bayern auf dem Platz lenkte, als eigentlicher Wunschtrainer der Münchener gilt. Und je wahrscheinlicher es wird, dass Leverkusen die bayerische Dominanz bricht, desto lauter dürfte dieses Thema diskutiert werden. Womöglich ist das auch die beste Chance für den strauchelnden Champion, den Favoriten auf den Titel noch aus dem Tritt zu bringen. Rein sportlich scheint das aktuell kaum möglich zu sein.

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