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Vor dem Spiel in Wiesbaden zeigen die Spieler des SV Wehen und von Hertha BSC Haltung.

© Imago/Eibner

„Nie wieder ist jetzt!“: Fußball setzt Zeichen gegen Antisemitismus

Am Holocaust-Gedenktag erinnert auch der deutsche Profifußball mit Bannern, Initiativen und Aktionen an die Verbrechen des Nationalsozialismus.

Am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus hat der deutsche Profifußball Zeichen gegen Antisemitismus gesetzt. Bei den Spielen in den Stadien, auf dem Trainingsplatz und bei anderen Veranstaltungen gedachten die Klubs und Fans am Jahrestag der Befreiung des früheren deutschen Konzentrationslagers Auschwitz an die Verbrechen der NS-Zeit. Angesichts des Terrorangriffs der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober und den zunehmenden Protesten gegen rechts in Deutschland finden die Aktionen diesmal unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt!“ statt.

„Der Erinnerungstag im deutschen Fußball ist inzwischen ein fester Bestandteil unseres Spielkalenders und setzt jedes Jahr ein klares, starkes Zeichen“, sagte Geschäftsführer Steffen Merkel von der Deutschen Fußball Liga. Am 27. Januar 1945 hatten sowjetische Truppen die Überlebenden des deutschen Vernichtungslagers Auschwitz befreit. Die Nazis hatten dort mehr als eine Million Menschen ermordet, überwiegend Juden. Seit 1996 wird das Datum in Deutschland als Holocaust-Gedenktag begangen, die Vereinten Nationen haben das Datum 2005 zum Gedenktag ausgerufen.

„In Gedenken an die sechs Millionen Jüdinnen und Juden, die im Holocaust ermordet wurden“, schrieb Borussia Dortmund am Samstag in einem Post auf X (vormals Twitter) zu einem Bild, das die Mannschaft mit einem Banner mit der Aufschrift „#WeRemember“ zeigt.

Unter anderem vor dem Zweitligaspiel zwischen dem SV Wehen Wiesbaden und Hertha BSC am frühen Samstagnachmittag hielten die Teams und das Schiedsrichtergespann vor dem Anpfiff dasselbe Banner hoch. Das Heimspiel des FC Augsburg an diesem Samstag gegen Rekordmeister FC Bayern München finde „als Erinnerungsspieltag statt und vereint Fußball-Deutschland hinter der Botschaft, dass „Nie wieder“ genau jetzt ist“, teilte der FCA mit.

„Die Notwendigkeit, jährlich mit dem Motto "Nie Wieder" am Tag der Befreiung des Konzentrationslagers in Auschwitz-Birkenau vor nunmehr 79 Jahren zu erinnern, zeigt sich derzeit deutlicher als in den Jahren zuvor“, schrieb Werder Bremen. „Die jüngsten Enthüllungen rund um die AfD führen uns vor Augen, dass in Deutschland wieder über Deportationen nachgedacht wird. Das ist schockierend.“

Hintergrund der derzeit vielen Kundgebungen in ganz Deutschland ist ein vom Medienhaus Correctiv publik gemachtes Treffen von Rechtsradikalen mit Politikern von AfD und einzelnen CDU-Mitgliedern in einer Potsdamer Villa. Zuletzt hatten zahlreiche Fußball-Proficlubs der 1. und 2. Bundesliga auf Demonstrationen gegen Rechtsextremismus aufmerksam gemacht. (dpa)

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