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Michael Parensen verlässt den 1. FC Union überraschend.

© imago/Matthias Koch

Nach 15 Jahren in Köpenick: 1. FC Union Berlin und Michael Parensen trennen sich überraschend

Michael Parensen war als Spieler Publikumsliebling und seit 2022 als Technischer Direktor die rechte Hand von Manager Oliver Ruhnert. Doch zuletzt gab es unterschiedliche Vorstellungen.

Eine Klublegende verlässt den 1. FC Union Berlin. Michael Parensen kam im Winter 2009 als vielseitiger Defensivspieler zum damaligen Drittligisten, wurde in insgesamt 249 Einsätzen zum absoluten Publikumsliebling, stieg mit den Köpenickern in die Fußball-Bundesliga auf und war nach seinem Karriereende seit 2022 als Technischer Direktor die rechte Hand von Manager Oliver Ruhnert. Nun endet die Zusammenarbeit nach mehr als 15 Jahren plötzlich und überraschend, wie der Verein am Sonntagmorgen mitteilte.

„Es ist nicht ungewöhnlich, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht die gleichen Ideen zur Fortsetzung unseres Weges haben. Wichtig ist aber, das zu erkennen und zu respektieren“, wird Unions Präsident Dirk Zingler in einer Pressemitteilung zitiert.

Ungewöhnlich für den Klub ist aber zumindest die Art der Trennung. Verdiente Mitarbeiter werden meist am Saisonende im vollen Stadion mit Blumen, einem gerahmten Bild und warmen Worten verabschiedet; Parensen am Morgen nach dem Spiel gegen Leverkusen mit einer Pressemitteilung, in der er selbst nicht zu Wort kommt. Ob die von Zingler als Trennungsgrund angeführten unterschiedlichen Ideen sich auf die Ausrichtung des Vereins oder die Position Parensens beziehen, ist bisher nicht bekannt.

In den vergangenen Jahren war Parensen immer wieder als möglicher Nachfolger von Ruhnert gehandelt worden und war in der ersten Hälfte dieser Saison auch deutlich sichtbarer in der Öffentlichkeit. „Er hat in den letzten Jahren neue Impulse gesetzt, interessante Ideen eingebracht und sicher auch selbst viel gelernt. Wenn er das fortsetzt, wird er seinen Weg im Fußball weitergehen“, kommentierte Unions Manager die Trennung.

Parensen hatte nach seinem Karriereende 2020 in verschiedenen Abteilungen des 1. FC Union hospitiert und einen Management-Lehrgang beim DFB absolviert. Vor fast zwei Jahren übernahm er die neu geschaffene Position des Technischen Direktors.

Als Aktiver gehörte Parensen zu den beliebtesten Spielern überhaupt bei Union. Er war Teil des Aufschwungs, der 2019 zum Bundesliga-Aufstieg führte, und verkörperte viele Werte, die den Fans besonders wichtig sind. Der Defensivspieler war nie besonders talentiert, steigerte sich aber mit harter Arbeit immer weiter. Parensen kämpfte sich durch zahlreiche Verletzungen, blieb stets auf dem Boden und war nahbar. Wo immer der „ewige Micha“ auftauchte, wurde er mit „Parensen, Parensen“-Rufen gefeiert.

„Micha hat eine außergewöhnliche Geschichte bei uns geschrieben, die in der heutigen Fußballwelt nicht mehr allzu häufig vorkommt. Wir alle können stolz auf das sein, was wir gemeinsam in dieser Zeit erreicht haben“, sagte Präsident Zingler. „Er wird an der Alten Försterei jederzeit herzlich willkommen sein.“

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