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Unions Torwart Frederik Rönnow hielt die Null mit einigen guten Paraden fest.

© IMAGO/Jan Huebner

Mit Kampf, Glück und Rönnow: 1. FC Union Berlin holt einen Punkt bei Eintracht Frankfurt

Der 1. FC Union Berlin hat in Frankfurt gute Chancen, gerät mit zunehmender Spielzeit aber immer stärker unter Druck. Am Ende gibt es den ersten Punkt gegen ein Team aus den Top 6.

Mikkel Kaufmann konnte es kaum fassen. Der Stürmer des 1. FC Union war nach einem grausamen Rückpass von Ellyes Skhiri frei vor dem Tor, hatte das 1:0 eigentlich auf dem Fuß. Beim Abschluss sahen einige im Gästeblock den Ball sogar schon drin. Doch er war gegen das Seitennetz geprallt. Es blieb beim 0:0, und zwar bis zum Schlusspfiff.

Nicht alle torlosen Spiele sind gleich, und beim Auswärtsspiel gegen Eintracht Frankfurt am Samstag täuschte das Ergebnis über einen unterhaltsamen Nachmittag hinweg. Es war ein Spiel der Konjunktive und der engen Entscheidungen, das in viele verschiedene Richtungen hätte kippen können.

„Da war mehr drin. Wir waren schuld, dass wir heute nicht gewonnen haben“, sagte Unions Abwehrchef Kevin Vogt nach dem Spiel. „Grundsätzlich kann man aber mit dem Punkt zufrieden sein, wenn man den Spielverlauf sieht. Es war eine gute, geschlossene Leistung von uns.“

Ein hart erarbeiteter und verdienter Punkt also, der nicht nur im Abstiegskampf wichtig sein kann, sondern auch das Ende eines kleinen Fluchs bedeutet: im zehnten Anlauf konnte Union hier erstmals in dieser Saison gegen eine Top-Sechs-Mannschaft punkten.

Zwei Wochen nach dem Heimsieg gegen Werder Bremen setzte Trainer Nenad Bjelica auf eine unveränderte Startelf. Die damaligen Torschützen Brenden Aaronson und Yorbe Vertessen begannen erneut neben Mikkel Kaufmann im Angriff, während die im Winter noch gesetzten Benedict Hollerbach und Kevin Volland sich wieder auf der Bank einreihen mussten. 

In der Anfangsphase sorgte das neue Sturmtrio erneut für Gefahr. Schon nach zwei Minuten kam Vertessen nach einem langen Ball hinter die Linie gefährlich vor das Tor, bevor auch Aaronson und Kaufmann zu guten Chancen kamen. Ein Schuss aufs Tor gelang jedoch keinem von ihnen. 

Im Laufe der Halbzeit fanden auch die Gastgeber immer mehr ins Spiel herein. Als Hugo Ekitiké in der 22. Minute plötzlich an Torwart Frederik Rönnow vorbei tanzte, sträubten sich den Fans im Gästeblock schon die Haare. Unions Rettung kam aber erst durch den schnell reagierenden Torwart Frederik Rönnow und dann durch die späte Abseitsfahne. 

Zur Halbzeitpause hätte Union die Führung trotzdem eher verdient gehabt als die Eintracht. Doch nach neun Auswärts-Niederlagen in dieser Saison haben sich die Köpenicker offenbar abgewöhnt, Gastfreundlichkeit höflich anzunehmen. Als Skhiri Kaufmann kurz nach der Pause einlud, löffelte dieser den Ball eben nur ans Seitennetz. „Ich hätte ihn reinmachen müssen. Da fehlt die Qualität im Abschluss“, sagte der Däne nach dem Spiel.

Diese Chance diente als Weckruf für die Frankfurter, die in der Folge giftiger wurden und gleich zwei starke Paraden von Rönnow erzwangen. Kurz darauf klärte Danilho Doekhi das sichere 1:0 glänzend von der Linie. War Union in der ersten Halbzeit knapp die bessere Mannschaft gewesen, kamen die Berliner in der zweiten über lange Strecken kaum an den Ball. 

Als die Gastgeber in der Schlussphase auf das Siegtor drängten, wurde es teilweise hitzig, doch der Ball wollte auf beiden Seiten weiterhin nicht über die Linie. So teilte man am Ende sowohl die Punkte als auch den Frust über verpasste Möglichkeiten. 

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