zum Hauptinhalt
Jürgen Klopp am 16. Dezember 2022

© IMAGO/Propaganda Photo/IMAGO/David Rawcliffe

Update

„Mir geht die Energie aus“: Jürgen Klopp verlässt FC Liverpool – so reagieren Fans und Kollegen

Der Vertrag des deutschen Coachs beim englischen Traditionsclub läuft eigentlich noch bis Mitte 2026. Bayern-Trainer Thomas Tuchel reagierte geschockt auf die Nachricht zu Klopps Abschied.

Schock für Fans der Reds: Trainer Jürgen Klopp verlässt nach dem Ende dieser Saison den FC Liverpool. Das teilten der 56-Jährige und der englische Fußball-Erstligist am Freitag mit. Klopps Vertrag in Liverpool läuft eigentlich noch bis Mitte 2026.

Der frühere Bundesliga-Trainer des FSV Mainz 05 und von Borussia Dortmund hatte das Cheftrainer-Amt in Liverpool im Oktober 2015 übernommen und dem Club zu neuer sportlicher Blüte verholfen.

Ich weiß, dass ich den Job nicht wieder und wieder und wieder und wieder machen kann

Jürgen Klopp, Trainer des FC Liverpool

„Ich verstehe, dass das im Moment ein Schock für viele Leute ist, wenn man es zum ersten Mal hört, aber ich kann es erklären“, sagte Klopp in einer Mitteilung des Vereins.

Er liebe den Club, die Stadt, die Fans, das Team und seine Mitarbeiter. „Aber dass ich trotzdem diese Entscheidung treffe, zeigt Euch, dass ich überzeugt bin, dass ich sie treffen muss“, fügte Klopp hinzu.

Ihn verlasse die Kraft, erklärte der Fanliebling. „Mir geht die Energie aus.“ Im Moment gehe es ihm zwar noch gut, aber: „Ich weiß, dass ich den Job nicht wieder und wieder und wieder und wieder machen kann.“ Er sei allen die Wahrheit schuldig. „Und das ist die Wahrheit“, sagte Klopp.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

„Er hat den Ruhm zurückgebracht“

Zahlreiche Fans zeigten sich überrascht und schockiert. „Ihn kann niemand ersetzen“, schrieb jemand unter den Beitrag des Klubs auf Instagram. Ein anderer kommentierte: „Wir alle wussten, dass dieser Tag kommen würde, aber was für ein Mann, was für ein Manager, er hat wirklich den Ruhm zurückgebracht.“ Ein weiterer User schrieb: „Wir werden dich vermissen, du bist eine Legende.“

Der ehemalige Liverpool-Torwart Jerzy Dudek kommentierte: „Schockierende Nachrichten! Xabi Alonso ist die beste Lösung für diese Situation.“ Der englische Starkoch Paul Hollywood protestierte: „Neiiiiin.“

Tuchel reagiert geschockt

Bayern-Trainer Thomas Tuchel reagierte schockiert auf die Nachricht. „Das muss ich erst verdauen. Daran werde ich mich eine ganze Weile gewöhnen müssen“, sagte er am Freitag auf einer Pressekonferenz. „Kloppo ist einer der aller, aller, allerbesten Trainer der Welt. Er hat es auf unglaubliche Weise geschafft, zu beeindrucken. Es ist eine Hammer-Meldung.“

Der Dortmunder Vereinschef Hans-Joachim Watzke äußerte Verständnis für den Entschluss. „Ganz hohen Respekt vor dieser Entscheidung. Aber das zeigt einmal mehr, dass Jürgen außergewöhnlich ist“, sagte der 64-jährige Geschäftsführer des Bundesliga-Fünften am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Terzic äußert Verständnis

Ähnlich äußerte sich BVB-Trainer Edin Terzic. „Es kam auch für mich überraschend. Aber ich kenne Jürgen und weiß, egal welche Entscheidung er in seinem Leben getroffen hat, er hat sie sich sehr gründlich überlegt. Ich bin mir deshalb sicher, dass sich diese Entscheidung für ihn gut anfühlt“, sagte er am Freitag. 

Terzic erinnerte an die großen Klopp-Verdienste in dessen Amtszeit beim BVB von 2008 bis 2015 mit zwei deutschen Meisterschaften und einem Pokalsieg: „Er ist ein herausragender Mensch und ein unfassbar toller Trainer. Er hat unseren Verein in den vergangenen Jahren so geprägt wie kaum ein anderer. Das Gleiche ist ihm in Liverpool gelungen.“

An einen dauerhaften Rückzug von Klopp ins Privatleben glaubt Terzic nicht: „Ich bin mir ganz sicher, dass es noch irgendwo eine Station in seinem Trainerleben geben wird, wo er einen ähnlich guten und sogar noch einen besseren Job tun wird.“ 

Klopp hatte Liverpool wieder zum Spitzenteam gemacht

Klopp hatte mit dem Premier-League-Club unter anderem 2019 die Champions League und 2020 nach langer Pause wieder die englische Meisterschaft gewonnen. Aktuell führen die Reds die Tabelle der Premier League mit fünf Punkten Vorsprung auf Titelverteidiger Manchester City an, haben jedoch auch ein Spiel mehr bestritten.

Der ehemalige Bundesliga-Coach war zuletzt auch immer wieder als Bundestrainer gehandelt worden. Bei der Verpflichtung von Julian Nagelsmann, der die Nationalmannschaft bei der Heim-EM betreuen wird, hatte Klopp im September erneut gesagt, dass er für den Posten beim Deutschen Fußball-Bund aktuell nicht zur Verfügung stehe.

Klopp hatte seine Trainer-Laufbahn 2001 nach seiner aktiven Profi-Karriere in Mainz begonnen und den Club in die Bundesliga geführt. Nach sieben Jahren beim FSV wechselte er zu Borussia Dortmund.

Mit dem BVB wurde er unter anderem zweimal Meister und einmal DFB-Pokalsieger. Auch bei den Westfalen räumte er seinen Posten nach siebenjähriger Amtszeit.

Sportdirektor Schmadtkes wird den Klub verlassen

Jörg Schmadtke wird seinen Job als Sportdirektor zum Ende der laufenden Transferphase beenden. Das gab der Club am Freitag bekannt, kurz nachdem verkündet wurde, dass Klopp Liverpool zum Saisonende verlassen wird. Schmadtke war erst im vergangenen Juni zum FC Liverpool gekommen. Sein Engagement in Anfield war dem Vernehmen nach von Beginn an kurzfristig angelegt.

„Er hat einen wertvollen Beitrag geleistet, sowohl in Bezug auf die Unterstützung, die er Jürgen Klopp geleistet hat, als auch in Bezug auf die Unterstützung und Anleitung, die er unserer hervorragenden Fußballbetriebsabteilung gegeben hat“, sagte Club-Besitzer Mike Gordon. Für Schmadtke, der zuvor beim VfL Wolfsburg, dem 1. FC Köln, Hannover 96 und Alemannia Aachen gearbeitet hat, war es die erste Auslandsstation. „Liverpool ist ein ganz besonderer Verein, daher war es für mich eine große Ehre, die Gelegenheit gehabt zu haben, hier zu arbeiten, auch wenn mir von Anfang an klar war, dass dies nur für kurze Zeit sein würde“, erklärte der 59-Jährige. (dpa/Tsp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false