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Wo fahren sie denn? Lewis Hamilton aus Großbritannien (links) und Daniel Ricciardo aus Australien beim Großen Preis von Spanien.

© dpa/Mark Sutton

Keine Formel 1 im Free-TV: Ja, wo fahren sie denn?

Der Pay-TV-Sender Sky bleibt in dieser Saison auf seinen Sublizenzen sitzen. Es fehlen die prominenten deutschen Fahrer und Stars.

Ein Kommentar von Joachim Huber

Und das im Autofahrerland Deutschland! Es findet sich weit und breit kein Free-TV-Sender, der vier Rennen der Formel 1 zeigen will. Das aber verlangt der Vertrag, den der Pay-TV-Sender Sky mit den Veranstaltern geschlossen hat. Die Gründe für die bisher vergebliche Suche liegen auf der Hand: Es fehlen schlichtweg die prominenten deutschen Fahrer und Stars wie einst ein Michael Schumacher. Einziger deutscher Fahrer ist der mäßig erfolgreiche Nico Hülkenberg.

Nur vier Rennen

Für die Fans ist und bleibt Sky die erste Adresse, dort werden alle Rennen übertragen.. Das Vergnügen kostet zwar Geld, kommt aber pünktlich, planbar und live auf den Screen. Warum also zu ARD, ZDF oder zu RTL wechseln? Und vier Rennen sind nur ein Ausschnitt, aber niemals die ganze Saison und schon gar nicht das ganze Bild.

Auch der Privatsender RTL, bislang ein treuer Kunde für die Sublizenz, hat abgewinkt. Die Argumente sind genannt, zudem investiert der Sender intensiv in TV-Rechte für Klub- und Nationalelf-Fußball. Da sind ausreichend Zuschauer für das notwendige Werbegeschäft zu gewinnen.

Nein, ein Formel-1-Rennen ist, selbst wenn es in Deutschland ausgetragen wird, kein Fernsehevent und kein Quotengarant. Sky muss jetzt auf irgendeinem Wege eine Möglichkeit zur Free-TV-Ausstrahlung bekommen und sei es eine kostenfreie Ausstrahlung bei einem kleineren Sender, um so zumindest Werbeeinnahmen zu generieren. Erst 2025 erlischt die Vier-Rennen-Regel.

Es zeigt sich auch, dass dieser Motorsport über die Jahre keine neue Fanbase aufbauen konnte, die aktuell über die eine Million zahlenden Kunden bei Sky hinausgeht. Das liegt nicht am Sender, das liegt an der Formel 1 selbst. Die Bosse, geschäftstüchtig wie sie sind, müssten willens und in der Lage sein, deutsche Fahrer, deutsche Rennställe, deutsches All-inclusive aufzubauen. Eben Attraktionen schaffen, auf dass die Sender über das Pay-TV hinaus um die Übertragungslizenzen buhlen. Wird nicht einfach, wird nicht billig, muss aber nicht unmöglich sein in einem Land, wo das Motto „Freie Fahrt für freie Bürger“ gelebter und geliebter Alltag ist.

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