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Fan-Trikot im Sonderangebot? Marc-Andre ter Stegen im Einsatz für die Nationalmannschaft.

© imago/ActionPictures/imago

Flick und die Ladenhüter: Zu viele Deutschland-Trikots übrig

Der Verkauf von Fan-Trikots der Fußballnationalteams läuft derzeit schleppend. Bei den Männern überrascht es wenig, bei den Frauen ist das Potenzial wohl noch nicht ausgeschöpft.

Ein Kommentar von Claus Vetter

In der Sportwelt ist wenig so, wie es einmal war. Bei den Olympischen Sommerspielen in Paris 2024 wird in den Stadien kein Alkohol ausgeschenkt werden, und nun das: Trikots der deutschen Fußball-Nationalmannschaften sind Ladenhüter:innen.

Nun gut, der Alkohol ist schnell abgehakt. Anders als zum Beispiel im Profifußball hat der bei Olympia noch nie eine große oder gar unschöne Rolle gespielt. Volltrunkene Hools beim 100-Meter-Lauf? Gab es eher selten. Beim Fußball dagegen lässt sich stocknüchtern feststellen, dass die jüngsten Auftritte der deutschen Männer Potenzial zum Schöntrinken boten.

Die Fan-Trikots der deutschen Fußballhelden laufen nicht mehr so wie früher, verriet der Chef des deutschen Leibchenherstellers, die Firma mit den drei Streifen, nun: „Da ist es ja leider so, dass wir viele übrig haben von der Herrenmannschaft.“ Woran das wohl liegen könnte? Seltsam, dass die deutschen Kids nichts stolz ihr ter-Stegen-Deutschlandtrikot über die Straße tragen wollen oder sich auf dem Schulhof dem Spott der Mitschüler:innen aussetzen wollen.

Bei den Frauen spielt ja noch Hoffnung mit, da ist ja bald Weltmeisterschaft

Zum Glück gibt es ja noch ein anderes Nationalteam. Das der Damenfußballerinnen, wie sie möglich beim DFB sagen würden. Aber auch da geht es vier Wochen vor WM-Turnierstart wenig über die Onlinebestelltresen. 

Aber bei den Frauen spielt ja noch Hoffnung mit, da ist bei der Weltmeisterschaft – anders als zuletzt bei den Männern – wohl mehr drin als ein spektakuläres Aus in der Vorrunde. Der schleppend anlaufende Trikotverkauf bei den deutschen Frauen hat womöglich plausible Gründe. Etwa, dass das Turnier in Australien stattfindet oder dass das Gerangel um die Übertragung der Spiele Aufmerksamkeitspunkte gekostet hat. Dann sind die Anstoßzeiten der Spiele aus hiesiger Sicht anspruchsvoll. Ihren ersten Auftritt haben die Deutschen an einem Montagmorgen um 10.30 Uhr MESZ. Wer dann mit einem Alex-Popp-Trikot durch das Büro turnt oder eine erste Kneipe mit Public Viewing auftut, der oder die ist in jedem Fall mutig oder gewieft.

Letztlich ist es ja wichtiger, dass aktiv gespielt wird. Und da gibt es wohl gute Nachrichten: Der Verkauf von Fußballschuhen für Frauen zieht an, heißt es vom Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach. Na bitte.

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