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Der sitzt. Marcel Noebels überwindet Arno Tiefensee  und trifft zum 1:0.

© IMAGO/EIBNER

Update

Eisbären gewinnen viertes Spiel in Mannheim: Nur noch ein Sieg fehlt zum Halbfinale

Die Berliner kommen zu einem 3:1-Erfolg in Mannheim und haben nun in der Best-of-seven-Serie am Dienstag den ersten Matchball.

Ein Sieg fehlt den Eisbären noch und dann stehen die Berliner im Halbfinale um die deutsche Eishockeymeisterschaft. So viel steht nach dem vierten Spiel der Play-off-Viertelfinalserie gegen die Adler Mannheim fest, das die Eisbären am Sonntagnachmittag 3:1 (1:0, 0:0, 2:1) in Mannheim gewinnen konnten, dank zweier später Tore.

Nun war es nicht so, das Kapitel vier der Serie für die Berliner ein lockerer Betriebsausflug in die SAP-Arena war. Vor 13.600 Zuschauenden in der Mannheimer Halle hatten die Adler nach den zwei Niederlagen gegen die Berliner noch einmal alles rausgehauen.

Der Stadionsprecher redete vor dem Spiel von „der am härtesten umkämpften Serie“ in den Viertelfinalspielen in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), die Mannheimer Fans auf den Rängen veranstalteten ordentlich Rabatz inklusive schmucker Choreografie mit lustigen Luftballons in den Mannheimer Klubfarben und auf dem Videowürfel liefen Clips von sämtlichen acht Meisterschaften der Adler, wobei die Bilder vorwiegend Patina hatten, so häufig (nur drei Mal) haben die Mannheimer in den jüngsten 23 Jahren den Titel ja nicht gewinnen können.

Und sie werden womöglich noch mindestens ein weiteres Jahr auf die nächste Chance warten müssen, denn am Dienstag können die Eisbären in Berlin mit einem Sieg in Spiel fünf die nach dem Modus „Best of seven“ ausgespielte Serie beenden.

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Spiele haben die Eisbären nun in der Best-of-seven-Serie in Folge gegen die Adler gewonnen.

Eine kleine Hoffnung der Adler war am Sonntag womöglich, dass der Bergmann-Effekt irgendwie tragen könnte. Der Berliner Angreifer und Ex-Adler hatte sich am Mittwoch in Spiel zwei nach einem Torjubel provokativ danebenbenommen. Nun gab Lean Bergmann am Sonntag schon mal viel, nach dem Warmmachen verließ er unter einem gellenden Pfeifkonzert als letzter Berliner das Eis und dann versuchte er im ersten Drittel nach einem Torschüsschen Mannheims Schwergewicht David Wolf in einen Kampf zu verwickeln, was ihm aber klar misslang. Fortan blieb Bergmann, in der vierten Reihe aufgeboten, eher blass.    

Nach einem Konter traf Marcel Noebels zum 1:0 für die Berliner

Seine Teamkollegen gaben derweil dem Gegner die Chance, sich ein wenig auszutoben. Und so sahen die Fans in der ausverkauften Arena einen wenig beeindruckenden Sturmlauf der Adler, dem jegliche Durchschlagskraft abging, weil die Berliner im eigenen Drittel eben sehr gekonnt verteidigten.

Im Anschluss an ein hilfloses erstes Mannheimer Powerplay, führte dann ein sauber vorgetragener Konter zum 1:0 für die Berliner. Leo Pföderl hatte für den Torschützen Marcel Noebels aufgelegt. So hatten sich das die Eisbären vorgestellt, da war es auch egal, dass sie in der Statistik nach dem ersten Drittel mit fünf zu elf Torschüssen hinten lagen. Sie waren eben die klüger agierende Mannschaft.

Das Tor zum 2:1 war etwas glücklich, aber wir nehmen es gerne mit.

Eisbären-Trainer Serge Aubin

Den Adlern zitterten fortan die Hände, sie trugen es vor sich her, dass ihnen nach dem 7:1-Auswärtssieg einen Sonntag zuvor in der Serie nicht mehr so viel gelungen ist. Es war schon abenteuerlich, wie Tom Kühnhackl und Linden Vey es schafften, den Puck am leeren Berliner Tor vorbeizusemmeln. Diese Chancen hätten sie nutzen müssen, denn so viele Gelegenheiten gab ihnen der starke Jake Hildebrand im Kasten der Eisbären nicht.

Die Berliner hatten das Spiel gefühlt ganz gut im Griff, schafften es aber eben nicht, sich eine gute Chance für ein beruhigendes 2:0 zu erspielen. Aber der Gegner wusste auch aus dieser Situation nichts zu machen, selbst nicht, als Bergmann im letzten Drittel noch einmal auf der Strafbank saß. Es gab nicht einen Torschuss im Mannheimer Powerplay.

Neun Minuten vor Ablauf der 60 Spielminuten trafen die Adler dann aber doch, Jordan Szwarz erzielte nach einem Konter das 1:1, Hildebrand hatte keine Abwehrchance. Das Gegentor hatten sich die Eisbären aufgrund ihrer Passivität bitter verdient. Aber sie hatten die Qualität, um zurückzukommen. Als Matthias Plachta bei Mannheim auf die Strafbank musste, traf Tobias Eder zwei Minuten vor Schluss im Powerplay zum 2:1. Wenig später machte dann Manuel Wiederer mit dem 3:1 ins leere Mannheimer Tor alles klar.

Marcel Noebels fasste das Spiel gut zusammen: „Wir haben versucht, Mannheim zu Fehlern zu zwingen und am Ende hat dann eine Strafzeit das Spiel entschieden.“ Sein Trainer wirkte dagegen doch etwas angestrengt von einem am Ende anstrengenden Spiel für die Eisbären. „Das Tor zum 2:1 war etwas glücklich“, sagte Serge Aubin. „Aber wir nehmen es gerne mit.“ Denn wer weiß schon, was in einer Verlängerung passiert wäre.

Aber die Verlängerung hatten die Eisbären offensichtlich nicht spielen wollen, ihr Schlussspurt war imposant und wahrscheinlich vorentscheidend für die Serie gegen die Adler.

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