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Die Athene-Grundschule ist in diesem Jahr beim Finaltag des Drumbo Cups dabei.

© Oliver Behrendt, contrast photoagentur

Drumbo Cup ist „deutschlandweit einmalig“: Das Fußballturnier der Berliner Schulen steht vor großen Herausforderungen

Die besten Schulteams spielen am Mittwoch wieder um den Drumbo-Cup-Titel. Das Turnier gibt es seit fast 50 Jahren.

Auf den ersten Blick sieht der Drumbo Cup wie ein ganz normales Hallenfußballturnier aus. Doch in Wirklichkeit stehen sich auf dem Spielfeld keine Vereinsteams gegenüber. Stattdessen spielt jeweils eine Berliner Schule gegen eine andere. Und an der Seitenlinie stehen auch keine üblichen Trainer oder Trainerinnen, sondern Lehrkräfte, die ihre Schützlinge zum Sieg coachen wollen.

Angefeuert werden die Teams von ihren Mitschülern und Mitschülerinnen, die ihre eigene Schule natürlich gewinnen sehen wollen. Besonders spannend wird es am Mittwoch ab 10 Uhr, wenn sich die jeweils vier besten Mädchen- und Jungen-Teams in der Endrunde des Schulturniers begegnen.

Der Finaltag in der Schöneberger Sporthalle gilt dabei jedes Jahr als krönender Abschluss des national einmaligen Turniers, wie es Bernd Schultz, Präsident des Berliner Fußball-Verbands, nennt. „Deutschlandweit gibt es auf der Schulebene kein vergleichbares Turnier“, sagt Schultz.

Auch bei den Jungs wächst zunehmend die Akzeptanz für Mädchen, die Fußball spielen.

Judith Mohr, Organisatorin des Mädchenturniers beim Drumbo Cup

Im Vordergrund steht dabei – trotz der Titelchance – der Spaß. Das ursprüngliche Ziel war BFV-Pressesprecher Janosch Franke zufolge, den Kindern möglichst viel Freude an der Bewegung zu vermitteln. Entstanden sei der Wettbewerb in Berlin dabei aus dem Vorbild des organisierten Vereinsfußballs und habe sich so etabliert, dass bis heute immer mehr Schulen daran teilnehmen.

Seit mittlerweile vier Jahren gehört dazu auch die Carl-von-Ossietzky-Gemeinschaftsschule aus Kreuzberg. Judith Mohr ist dort Lehrerin und begleitete in diesem Jahr das Mädchenteam der Schule. Obwohl sie den Finaleinzug knapp verpasst haben, ist Mohr rundum zufrieden mit dem Ergebnis. Sie berichtet, dass es mittlerweile viele fußballbegeisterte Mädchen bei ihnen gäbe. „An unserer Schule gibt es zudem eine Fußball-AG für Jungs und für Mädchen.“

Besonders freue sich Mohr zu sehen, wie das Fußballspielen das Selbstbewusstsein der Mädchen stärke. Das würden die Mitschüler ebenfalls immer mehr respektieren: „Auch bei den Jungs wächst zunehmend die Akzeptanz für Mädchen, die Fußball spielen.“

Mohr ist dabei allerdings nicht nur als Trainerin beim Drumbo Cup aktiv, nebenbei ist sie auch noch für die Organisation des Mädchenfußballturniers zuständig. Dazu gehört unter anderem das Sammeln der Schulen, die sich per Mail für das Turnier anmelden. Anschließend arrangiere sie dann gemeinsam mit ihren Kolleginnen die Sporthallen sowie die Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen. Bei rund 80 Teams ist das keine leichte Aufgabe.

Unterstützung bekommen die Organisatoren dabei vom Berliner Fußball-Verband und der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie. Gemeinsam mit den Profiklubs Hertha BSC und 1. FC Union sowie dem Sportausrüster Nike finanzieren der BFV und die Senatsverwaltung auch das Turnier. Zusätzlich läuft auf der Webseite zurzeit eine Crowdfundingaktion für das diesjährige Turnier. Bei einer Spende erwarten die Unterstützenden Prämien wie von Union oder Hertha handsignierte Trikots und Bälle.

Deutschlandweit gibt es auf der Schulebene kein vergleichbares Turnier.

Bernd Schultz, Präsident des Berliner Fußball-Verbandes

Ein Grund für den Spendenaufruf ist, dass sich die Commerzbank als langjähriger Partner 2020 aus der Finanzierung zurückgezogen hatte. Eine Entscheidung, die BFV-Präsident Schultz bedauert. Schließlich ging die Zusammenarbeit mit der Bank bis in die Ursprünge des Drumbo Cups zurück.

Damals wurde das Schulturnier unter anderem von Hans-Jürgen Bartsch, dem Leiter der Privatkundenabteilung der Dresdner Bank ins Leben gerufen. Ihm verdankt der Cup auch seinen mittlerweile so bekannten Namen. Drumbo war ursprünglich nämlich ein grüner Elefant und das Maskottchen der Dresdner Bank, die in West-Berlin lange „Bank für Handel und Industrie“ hieß.

Bartsch war darüber hinaus unter anderem als Ehrenpräsident der Deutschen Olympischen Gesellschaft tätig, Träger des Bundesverdienstkreuzes und privat Mitglied bei Hertha BSC. Er verstarb 2013 im Alter von 72 Jahren. Der von ihm mitgegründete Drumbo Cup allerdings blieb bis heute bestehen und darf sich im kommenden Jahr sogar auf ein echtes Jubiläum freuen: 2025 wartet die 50. Auflage und Schultz kündigt schon jetzt an, dass sich die Veranstalter für dieses Highlight noch so einiges einfallen lassen würden.

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