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Der ehemalige englische Fußballspieler Joe Cole zieht das Los des 1. FC Union.

© dpa/Daniel Cole

Der 1. FC Union in der Champions League: Kneif mich, es ist Real Madrid!

So langsam dämmert es den Fans in Berlin-Köpenick, was auf sie in den kommenden Wochen zukommt. Und auch wenn die Gegner namhaft sind, Union hat zumindest eine kleine Chance.

Ein Kommentar von Kit Holden

Es gibt Dinge im Leben, die man auch dann schwer für möglich hält, wenn man jenseits von jeglichem Zweifel weiß, dass sie wahr sind. Der 45. Präsident der USA steht wegen mutmaßlicher Verschwörung gegen den eigenen Staat vor Gericht. Manche Menschen essen tatsächlich gerne Handkäse. Und der 1. FC Union Berlin bestreitet in diesem Herbst zwei Pflichtspiele gegen Real Madrid.

Am Donnerstagabend musste man sich in Köpenick kurz kneifen, als der frühere englische Nationalspieler Joe Cole den Namen des Berliner Vereins aus dem Lostopf zog und für die Kameras hochhielt. Man wusste zwar schon seit Langem, dass Union in der Champions League spielen wird.

Erst jetzt wurde es aber wahr, greifbar, manifest. Union spielt nicht nur in der Champions League. Union spielt in den kommenden Wochen gegen Real Madrid, den SSC Neapel und den SC Braga.

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Braga musste ja auch sein. Wie kein anderer europäischer Verein hat Union die besondere Gabe, im europäischen Wettbewerb immer wieder auf dieselben Gegner zu treffen. In der vergangenen Saison traf man viermal in einer Saison auf Royale Union Saint-Gilloise, also ein Wiedersehen mit irgendjemandem war in dieser Spielzeit ohnehin Pflicht.

Umso besser, dass es nun gegen Braga gehen wird, und nicht gegen Feyenoord. An die Reise nach Rotterdam vor zwei Jahren hat schließlich kaum ein Unioner schöne Erinnerungen.

Vor allem aber kann man sich jetzt auf die Duelle mit Neapel und Real freuen. Union kann jetzt in zwei Sehnsuchtsorte des europäischen Fußballs pilgern, dort wo Diego Maradona, Alfredo DiStefano und Zinedine Zidane unsterblich sind. Das ist eigentlich kaum greifbar und doch ist es jetzt zum Greifen nah.

Und so absurd es auch klingt bei solch großen Namen: Union ist in dieser Gruppe nicht chancenlos. Zumindest, was ein Überwintern im europäischen Geschäft angeht. An Real und Neapel wird man schwerlich vorbeikommen, doch Braga war man schon in der vergangenen Saison in der Europa-League-Gruppe überlegen. Wenn das wieder gelingt, könnte Union womöglich Platz drei und damit das Weiterkommen in die Europa League sichern.

Der europäische Traum würde damit auch 2024 weitergehen. Ob sich das irgendwann normal anfühlt?

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