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Sebastian Polter köpfte Union zum 1:0-Sieg gegen St. Pauli in der Nachspielzeit.

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Update

2. Bundesliga: Polter köpft Union zum Last-Minute-Sieg gegen St. Pauli

In letzter Minute hat Sebastian Polter Union im Heimspiel gegen den FC St. Pauli drei Punkte beschert. Damit springen die Berliner auf Rang drei.

Bis in die Nachspielzeit war es nicht der Tag des Sebastian Polter gewesen. Vor der Pause hatte er aus Nahdistanz den Ball nicht richtig getroffen, danach weitere Möglichkeiten vergeben. Aber nun lag der Stürmer des

1. FC Union im gegnerischen Strafraum und die Fans in der ausverkauften Alten Försterei tobten. Polter hatte soeben per Kopf zum Sieg gegen den FC St. Pauli getroffen. 1:0 (0:0), ein glücklicher und hart erkämpfter Sieg, Union steht mindestens bis Montag auf Rang drei in der Zweiten Liga.

Ganz kurz vor dem Ende hatte sie sich aufgetan, die letzte Chance. Nach einem Zweikampf zwischen Aziz Bouhaddouz und Unions Toni Leistner, den Schiedsrichter Bastian Dankert als freistoßwürdig wertete. „Eine Fehlentscheidung“, kommentierte Gäste-Trainer Olaf Janßen. Er sagte aber auch: „Wir müssen uns ans eigene Näschen fassen.“ Dass die Berliner Standardsituationen können, ist bekannt. Trotzdem ließ St. Pauli Polter so frei stehen, dass dieser „selbst überrascht“ war. Der 1,90 Meter-Mann stieg zur Hereingabe von Christopher Trimmel hoch, köpfte und wusste nach eigener Aussage in dem Moment, „dass der Ball reingeht“.

Sekunden später hatte Union ein Spiel gewonnen, in dem „wir mindestens ein Unentschieden verdient hätten“, wie St. Paulis Mittelfeldspieler Mats Möller Daehli feststellte. Sogar ein Sieg wäre möglich gewesen, wenn Sami Allagui, früher bei Hertha BSC, eine seiner beiden großen Chancen nach einer Stunde genutzt hätte. Erst versuchte er im Fünfmeterraum einen Lupfer, Torwart Jakob Busk war mit einer starken Parade zur Stelle. Keine Minute später prallte Allaguis Kopfball an die Latte.

Auch beim größten Aufreger der ansonsten überschaubar aufregenden ersten Halbzeit hatten Busk und Allagui im Mittelpunkt gestanden: Der Angreifer stürmte in den Strafraum, der Torwart kam ihm entgegen. Allagui ging zu Boden, Schiedsrichter Dankert entschied auf Schwalbe und zeigte Gelb. „Das war ein klarer Elfmeter“, sagte Allagui später. Busk sprach von einer „50-50-Situation. Ein Kontakt war da.“

Marc Torrejon rückte deswegen in die Startelf

Unions Trainer Jens Keller hatte zwei Veränderungen im Vergleich zum Spiel beim MSV Duisburg vorgenommen. Eine war erwartbar: Kristian Pedersen kehrte nach überstandenen Oberschenkelproblemen für Peter Kurzweg auf die linke Abwehrseite zurück. Zudem hatte sich Innenverteidiger Fabian Schönheim im Training am Knie verletzt, Marc Torrejon rückte deswegen in die Startelf. Schönheim wird laut Keller „fünf bis sieben Wochen“ fehlen.

Es war das Aufeinandertreffen des Vierten gegen den Fünften, also quasi ein Spitzenspiel, mindestens aber ein Verfolgerduell. Das Spiel war hochintensiv, in jeder Sekunde umkämpft, am Ende sogar dramatisch. Nur hochklassig war es nie. Davon zeugten zum Beispiel ein direkt die Auslinie überquerender Eckball, ein falscher Einwurf und reichlich Fehlpässe.

St. Pauli ließ Union zunächst kommen, stand hinten sicher und überzeugte vor allem in den Zweikämpfen. Die Köpenicker hatten oft den Ball, brachten ihn aber selten in gefährliche Regionen. Einmal Polter und im Nachschuss Marcel Hartel, mehr war zunächst nicht. Auf der anderen Seite jagte Christopher Buchtmann den Ball volley in den oberen Teil des Fangnetzes vor der Tribüne.

Je mehr St. Pauli die Zurückhaltung ablegte, desto bedrohlicher wurde es für Kellers Team. Aber die Hamburger machten das Tor nicht und Union ging ins Risiko: In der Schlussphase erhöhten die Gastgeber das Tempo, hatten einige Gelegenheiten – und den letzten entscheidenden Freistoß. „Die Mannschaft hat bis zur letzten Minute an sich geglaubt“, sagte Trainer Keller.

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