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Allein gegen alle. Leverkusens Victor Boniface erzielte den Ausgleich.

© imago/Jan Huebner

1:1 gegen Borussia Dortmund: Boniface bewahrt Bayer Leverkusen vor der ersten Niederlage

Nach einem frühen Tor von Julian Ryerson sieht es für den BVB lange gut aus. Doch kurz vor Schluss hält Victor Boniface die beeindruckende Serie des Tabellenführers am Leben.

Von Holger Schmidt, dpa

Borussia Dortmund hat den ungeschlagenen Tabellenführer Bayer Leverkusen zwar ins Wanken, aber nicht zu Fall gebracht. Victor Boniface bewahrte Leverkusen beim 1:1 (0:1) am Sonntag mit seinem Treffer in der 79. Minute vor der ersten Niederlage im 20. Saisonspiel und sorgte dafür, dass der Zehn-Punkte-Vorsprung auf Vize-Meister Dortmund weiter Bestand hat.

Damit bleibt die Werkself im Titelkampf Hauptkonkurrent von Serienmeister FC Bayern München, der nach seinem ausgefallenen Spiel gegen Union Berlin nun drei Zähler weniger aufweist. Allerdings gab Bayer nach 14 Pflichtspielsiegen in Folge erstmals wieder Punkte ab.

Der norwegische Außenverteidiger Julian Ryerson (5.) hatte Dortmund fünf Tage nach dem 3:1-Coup in der Champions League beim italienischen Spitzenklub AC Mailand früh in Führung gebracht. Das vom wieder überragenden Mats Hummels organisierte Abwehr-Bollwerk des BVB hielt 74 Minuten, dann traf Boniface doch noch. Für den BVB stehen im Pokal bei Überraschungs-Team Stuttgart und in der Meisterschaft gegen Pokalsieger RB Leipzig aber gleich die nächsten wegweisenden Partien an.

Beide Teams gingen mit einem klaren Plan ins Spiel, nach weniger als fünf Minuten wurde die Rollenverteilung dann noch klarer. Nachdem der BVB den Ball lange in den eigenen Reihen gehabt und zwei Angriffsversuche abgebrochen hatte, spielte Marco Reus den Steilpass, Niclas Füllkrug legte im Fallen ab, und Ryerson ließ Lukas Hradecky keine Chance.

Erstmals in dieser Saison lag Leverkusen zu Hause zurück, und die Spielverhältnisse waren spätestens ab diesem Moment eindeutig. Der BVB stand ungewohnt tief, agierte, organisiert von Hummels, aber diszipliniert und schloss mit dem defensiven Selbstverständnis vom Mailand-Sieg gut die Räume.

Leverkusen, am 13. Spieltag zum neunten Mal mit derselben Startelf angetreten, versuchte mit hohem Ballbesitz und ständiger Seitenverlagerung Lücken zu finden, das gelang aber am Anfang selten. Auf den Außen brach Bayer sogar oft durch, vor allem rechts über Jeremie Frimpong, doch die Strafraumbesetzung war meist nicht ausreichend.

So schien dann aber doch der Ausgleich zu fallen, als Frimpongs Hereingabe fast durch den gesamten Strafraum rauschte und Wirtz mit einem Drehschuss unter die Latte traf (45.+1). Ein Traumtor – das wegen einer vorherigen Abseitsstellung von Victor Boniface aber nicht zählte.

Der Druck hatte zugenommen und der BVB war nun froh, schadlos in die Pause zu kommen. Makel zudem: Seit dem Führungstor hatten die Dortmunder keinen gefährlichen Konter mehr gefahren. Und beim ersten, kurz nach der Pause, ließ sich Jamie Bynoe-Gittens von Odilon Kossounou noch ablaufen (51.).

Defensiv wirkten die Gäste nach der Pause wieder so sattelfest wie in der ersten halben Stunde. Und Hummels wurde immer mehr zum Turm in der Schlacht. Sinnbildlich die Szene in der 62. Minute, als er in allerletzter Sekunde einen Schuss des argentinischen Weltmeisters Exequiel Palacios blockte. Das konnte aber nicht ewig gutgehen. Und Alonso bewies ein glückliches Händchen. Der Spanier brachte Stürmer Patrik Schick, der Sekunden später die Vorarbeit zum Ausgleich leistete.

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