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Neun neue Stolpersteine erinnern in Cottbus an die Nazi-Diktatur.

© imago/ Sabine Gudath

Gedenken an Opfer der Nazi-Diktatur: Neun neue Stolpersteine sollen in Cottbus verlegt werden

Im brandenburgischen Cottbus werden ab Anfang Oktober neun neue Stolpersteine verlegt. Sie gedenken mehreren Familien, die den Holocaust nicht oder nur teilweise überlebt haben.

In Cottbus sollen neun neue Stolpersteine vor Wohnhäusern an Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Die Verlegung der Steine durch den Künstler Gunter Demnig beginnt am 4. Oktober (14.00 Uhr) vor dem Haus in der Hauptstraße 26. Das teilte die Stadtverwaltung am Dienstag mit. Dort soll ein Stolperstein für den Roma Waldemar Lauenberger verlegt werden. In dem Haus wurde er als Sohn einer Schaustellerfamilie geboren. 1943 starb er im Konzentrationslager Auschwitz.

Anschließend werden zwei Stolpersteine für Mitglieder der Familie Rosenthal verlegt. Jenny Rosenthal wurde 1942 ins Ghetto Warschau deportiert. Ihr Bruder Hugo Rosenthal, Inhaber eines Geschäftes für Herren- und Knabenbekleidung in der Stadt, kam 1941 während seiner Inhaftierung im Zuchthaus Rawitsch ums Leben.

Vor dem Haus am Altmarkt 29 soll ein Stein an Familie Fuchs erinnern, die nur teilweise den Holocaust überlebte. Vier weitere Stolpersteine werden vor dem Haus in der Gulbener Straße 17 für Familie Rosenbaum verlegt. Teile der Familie kamen im Ghetto Warschau um, andere starben im Konzentrationslager oder kamen ins Zuchthaus.

Mit dem Projekt will der 1947 in Berlin geborene Künstler Demnig die Menschen über den früheren Nazi-Terror in ihrer unmittelbaren Umgebung stolpern lassen. Am 16. Dezember 1992 legte Demnig in Köln seinen ersten „Stolperstein“. Inzwischen liegen in Deutschland und vielen anderen Ländern 96 000 dieser kleinen, mit Metall beschlagenen Quader vor Häusern, in denen die Opfer einst wohnten. Auf den Steinen sind kleine Messingtafeln mit biografischen Angaben der Ermordeten oder Verfolgten angebracht. In Cottbus mahnen ab Oktober insgesamt 99 Stolpersteine in der Stadt gegen das Vergessen.

(dpa)

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