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Rishi Sunak, Premierminister von Großbritannien, während einer Pressekonferenz in der Downing Street.

© dpa/Stefan Rousseau

Zweifel an britischen Abschiebeplänen: Schutzsuchende aus Ruanda erhalten Asyl

Die Regierung von Rishi Sunak will Asylbewerber in das ostafrikanische Land ausfliegen. Doch die Argumentation, Ruanda sei ein sicherer Drittstaat, bröckelt.

Die britische Regierung muss sich wegen ihres Vorhabens, Asylsuchende künftig ungeachtet ihrer Herkunft nach Ruanda abzuschieben, neue Fragen stellen lassen. Wie die Wochenzeitung „The Observer“ am Sonntag unter Berufung auf Dokumente des Innenministeriums berichtete, bekamen in den vergangenen Monaten mehrere Oppositionelle aus dem ostafrikanischen Land wegen Verfolgung Asyl in Großbritannien zugesprochen.

Die konservative Regierung von Rishi Sunak will Ruanda aber derzeit per Gesetz zum sicheren Drittland erklären. Die Argumentation dafür dürfte ihr nun schwerer fallen.

Abschiebung nach Ruanda wurde für rechtswidrig erklärt

Die geplante Maßnahme soll nach Angaben der britischen Regierung Menschen von der Überfahrt über den Ärmelkanal abschrecken. Irregulär eingereiste Migranten sollen künftig ohne Prüfung ihres Asylantrags nach Ruanda gebracht werden und stattdessen dort um Schutz ersuchen. Eine Rückkehr nach Großbritannien ist nicht vorgesehen.

Doch der Plan wurde vom obersten Gericht für rechtswidrig erklärt. Die Richter des Supreme Courts haben Bedenken hinsichtlich des Asylverfahrens in Ruanda. Es sei nicht auszuschließen, dass die Schutzsuchenden von dort wieder in ihre Herkunftsländer abgeschoben würden. Die Regierung will diese Bedenken per Gesetz als unbegründet erklären. Am Montag soll im Oberhaus in Zweiter Lesung über den Gesetzentwurf beraten werden. (dpa)

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