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Alexander Hoffmann (CSU) ist der neue Parlamentarische Geschäftsführer der CSU im Bundestag.

© dpa/Christoph Soeder

Überraschung im Bundestag: CSU wählt Hoffmann zum neuen Parlamentarischen Geschäftsführer

Die CSU im Bundestag hat einen Nachfolger für Stefan Müller. Alexander Hoffmann wird künftig die Sitzungswochen als Parlamentarischer Geschäftsführer organisieren.

Die Abgeordneten der CSU im Bundestag haben an diesem Montagabend Alexander Hoffmann zum neuen Parlamentarischen Geschäftsführer gewählt. Der 49-jährige Jurist aus Unterfranken im Norden Bayerns folgt Stefan Müller nach, der den Bundestag verlassen wird. Für viele kam es überraschend, dass CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt ausgerechnet auf seinen Namensvetter setzt.

Müllers Nachfolger gehörte bisher nicht zum Kreis des Landesgruppenchefs. Hoffmann sitzt seit 2013 im Bundestag und vertritt dort den Wahlkreis Main-Spessart. Er ist Mitglied des Innenausschusses und des für die Geheimdienste zuständigen Parlamentarischen Kontrollgremiums. Er gilt als Jurist durch und durch und verhalte sich häufig innerhalb der CSU im Bundestag sehr neutral. „Er kann Positionen verbinden und wird in der Landesgruppe geschätzt“, sagen CSU-Abgeordnete.

Trotzdem war Hoffmann bisher nicht groß aus den Reihen der CSU-Fraktion hervorgestochen. Nach CSU-Angaben gab es bei der Wahl am Montagabend keinen Gegenkandidaten. Auf ihn entfielen demnach 38 der 39 abgegebenen Stimmen.

Bei wichtigen Abstimmungen sorgt der Parlamentarischer Geschäftsführer für Einigkeit

Zu Hoffmanns künftigen Aufgaben als Parlamentarische Geschäftsführer (PGF) gehört es, für die CSU im Bundestag die parlamentarischen und fraktionsinternen Alltagsgeschäfte zu führen. In jeder Fraktion im Parlament gibt es diese Rolle. Die PGF arbeiten dabei in enger Abstimmung mit dem Fraktionsvorsitzenden. Sie bereiten nach Auskunft der Bundestagsverwaltung die Plenarsitzungen vor, planen im Kontakt zu den anderen Fraktionen und im Ältestenrat die Tagesordnungen.

Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU im Bundestag, Thorsten Frei, vertritt Parteipositionen gerne auch öffentlichkeitswirksam.

© dpa/Marco Rauch

Außerdem ist Hoffmann dafür zuständig, unter den Abgeordneten der CSU bei wichtige Abstimmungen für Geschlossenheit zu sorgen. Eine Menge Aufgaben. Dobrindt soll sich auch deshalb für den Unterfranken entschieden haben, weil er bereit war, den nötigen zeitlichen Aufwand zu leisten und trotzdem gerne im Hintergrund bleibt. Anders als bei der Schwesterpartei CDU, dort ist Thorsten Frei mit diesen Aufgaben betraut. Er vertritt CDU-Positionen gerne in der Öffentlichkeit.

Vor seiner Wahl in den Bundestag im Jahr 2013 war der Jurist als Beamter im Landratsamt Miltenberg und bei der Stadt Würzburg tätig. Er ist Mitglied des Kreistags Main-Spessart. Hoffmann ist verheiratet, hat einen erwachsenen Sohn und eine Pflegetochter. Er ist aufgewachsen in Zellingen-Retzbach, wo er mit seiner Familie lebt.

Stefan Müller, 48, wird im Juli, ganz ohne Karenzzeit, neuer Vorstandsvorsitzender und Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern. Müller gehört dem Bundestag seit 2002 an und war mehr als zehn Jahre lang Parlamentarischer Geschäftsführer.

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