zum Hauptinhalt
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) redet bei der offiziellen Veranstaltung zur Eröffnung der Leipziger Buchmesse im Gewandhaus.

© Hendrik Schmidt/dpa

„Hör auf zu brüllen! Schluss!“: Scholz-Rede zum Auftakt der Leipziger Buchmesse durch antiisraelische Rufe gestört

Kanzler Olaf Scholz eröffnete am Mittwochabend die Leipziger Buchmesse mit einer Rede, die durch Gäste im Publikum gestört wurde. Diese richteten sich gegen eine Unterstützung Israels.

Mit einem Festakt ist am Mittwochabend die Leipziger Buchmesse eröffnet worden. Bundeskanzler Olaf Scholz wurde bei seiner Rede zur Eröffnungsveranstaltung im Gewandhaus durch Zwischenrufe im Publikum unterbrochen.

„Uns alle führt hier in Leipzig die Macht des Wortes zusammen, nicht die Macht des Geschreis“, sagte Scholz, als eine Frau zu Beginn seine Rede dazwischen rief. „Hör auf zu brüllen! Schluss!“, fügte er hinzu.

Als er nochmals von lauten Rufen einer Zuschauerin unterbrochen wurde, sagte der Kanzler: „Ich glaube, dass es nicht richtig ist, Demokratie mit lautem Brüllen zu verwechseln.“ Später rief ein weiterer Zuschauer dazwischen, offenbar aus Protest gegen Waffenlieferungen an Israel. Er wurde vom Publikum ausgebuht.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Scholz ließ sich nicht weiter beirren und setzte seine Rede fort. Lesen sei der Beweis, „dass wir uns trotz unserer Unterschiede verstehen können, dass unsere Gesellschaften, in Deutschland, in Europa mitnichten dazu verdammt sind, auseinander zu driften“, sagte der Kanzler. Es sei auch eine „täglich praktizierte Bereitschaft“, etwa die „eigene Blase zu verlassen“ oder die „eigene Perspektive in Frage zu stellen“, betonte Scholz.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Bei der Veranstaltung wurde traditionell der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung verliehen, der in diesem Jahr an den deutsch-israelischen Philosophen Omri Boehm für sein Buch „Radikaler Universalismus. Jenseits von Identität“ ging.

Darin unterziehe Boehm den westlichen Liberalismus, vor allem aber das Denken in Identitäten, einer kritischen Revision, begründete die Jury ihre Entscheidung. Der mit 20.000 Euro dotierte Buchpreis zur Europäischen Verständigung wird seit 1994 vergeben.

Für Besucher und Fachpublikum öffnet die Messe, die mit rund 300.000 Gästen der wichtigste Frühjahrstreff der Buch- und Medienbranche ist, offiziell am Donnerstag ihre Türen. Dann wird auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf der Buchmesse zu einem Rundgang erwartet. Am Donnerstagabend will Steinmeier in Leipzig zu 35 Jahren Friedliche Revolution und 75 Jahren Grundgesetz sprechen. (AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false