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Omid Nouripour, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen.

© dpa/Bernd von Jutrczenka

Hilfe im Israel-Palästina-Konflikt: Grünen-Parteichef Nouripour grundsätzlich nicht gegen Eurofighter an Saudi-Arabien

Innerhalb der Grünen herrscht Dissens in der Frage, ob Deutschland sich an der Lieferung von Kampfjets beteiligen sollte. Die Sicherheitslage in Israel habe sich verändert, sagt Parteichef Nouripour.

Der Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour hat sich nicht grundsätzlich gegen eine Lieferung von Eurofighter-Kampfjets an Saudi-Arabien ausgesprochen, aber auch nicht klar dafür. Die seiner Partei angehörende Außenministerin Annalena Baerbock hatte erwogen, sich einer britischen Lieferung des Gemeinschaftsprodukts nicht entgegenzustellen.

Als Parteichef sei er der ablehnenden Beschlusslage seiner Partei verpflichtet, sagte Nouripour am Dienstag im Deutschlandfunk. Zugleich habe sich die Sicherheitslage im Nahen Osten seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel verändert. „Wir sehen, dass es eine grundsätzliche Dynamik gibt, und wir sehen gleichzeitig, dass es notwendig ist, sehr, sehr vorsichtig und restriktiv mit Rüstungsexporten umzugehen.“ Viele Dinge lägen derzeit auch noch nicht auf dem Tisch.

Baerbock hatte am Sonntag gesagt, dass Saudi-Arabien zur Sicherheit Israels beitrage, indem es von den jemenitischen Huthis auf Israel abgeschossene Raketen abfange. Man sehe nicht, dass sich die Bundesregierung den britischen Überlegungen entgegenstelle. Bundeskanzler Olaf Scholz bestärkte sie darin. Die Eurofighter sind ein europäisches Gemeinschaftsprojekt, an dem Deutschland beteiligt ist und bei dessen Export es deswegen ein Vetorecht hat.

Dissens bei den Grünen

Grünen-Co-Chefin Ricarda Lang hatte eine mögliche Lieferung an Saudi-Arabien mit Verweis auf die Menschenrechtslage des Landes als falsch bezeichnet. Nouripour sagte nun, dass es zunächst nur um ein Bieterverfahren gehe, an dem London sich beteiligen könne. Dieses Verfahren könne eröffnet werden. „Das ist keine Lieferzusage.“

Einen Dissens zwischen Baerbock und Lang wollte Nouripour nicht sehen. „Ich bin bei beiden und ich sehe auch nicht, dass die beiden gerade auseinanderfallen in der Wegrichtung.“

Auch Lang selbst betonte im ZDF-„Morgenmagazin“, dass keine Entscheidung anstehe. Großbritannien könne selbst entscheiden, ob es sich am Bieterverfahren beteilige. Seit dem Terrorangriff der Hamas habe „sich die Rolle von Saudi-Arabien insbesondere bei der Unterstützung von Israel sehr verändert“, sagte sie. Aber: „Wir haben eine grundsätzliche Position als Partei, dass wir die Überlieferung von Eurofightern an Saudi-Arabien falsch finden.“ (dpa)

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