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Brandenburg, Cottbus: Landwirte kommen mit Traktoren zu einer Demonstration (Archivbild vom 27.02.2024).

© dpa/Patrick Pleul

Auch Rettungsfahrzeuge behindert: Bauernproteste sorgen für mehr Unfälle und Strafanzeigen

Die Innenministerien der Bundesländer haben Daten zu den Auswirkungen der Bauerndemos gesammelt. Die Bilanz: Behinderungen, Verletzte und ein Toter nach einem Auffahrunfall.

Bei den inzwischen offiziell eingestellten Blockadeaktionen der „Letzten Generation“ wurde vielfach darüber berichtet, welche Straftaten begangen wurden und dass infolge der Staus auch die Feuerwehr behindert wurde. Nun hat sich der „Spiegel“ die aktuellen Bauerndemos in Deutschland genauer angesehen.

Demnach kamen bei Bauernprotesten vielerorts Menschen zu Schaden. Das habe eine Umfrage des Magazins bei den Innenministerien der Bundesländer ergeben.

Es folgt die Bilanz, nach Bundesländern sortiert.

In Brandenburg wurden am 4. März fünf Menschen bei einer nicht angemeldeten Aktion verletzt. In der Nacht hatten Landwirte Gülle, Mist und Baumstämme auf einer Bundesstraße verteilt.

In Rheinland-Pfalz kam es im Zusammenhang mit den Bauernprotesten zu insgesamt 14 Verkehrsunfällen, schreibt der „Spiegel“. Die Polizei erfasste 70 Strafanzeigen.

In Sachsen-Anhalt sind 43 strafrechtliche Ermittlungsverfahren anhängig. 15 Versammlungen der Bauern waren nicht angemeldet.

In Hessen meldet die Polizei zwei Verkehrsunfälle im Umfeld von Protestaktionen. Einer dieser Unfälle nahm einen schweren Verlauf. Am 10. Januar übersah ein Lkw-Fahrer nach „Spiegel“-Darstellung das Ende eines Staus, der wegen einer genehmigten Versammlung entstanden war. Der Mann fuhr auf einen stehenden Sattelzug auf. Er verstarb noch an der Unfallstelle. Auch der Fahrer des Sattelzugs wurde schwer verletzt.

In Schleswig-Holstein behinderten protestierende Bauern am 9. Januar einen Rettungswagen und ein Notarztfahrzeug.

In Bremen erstattete die Polizei elf Strafanzeigen bei 15 Protestaktionen. In Sachsen verliefen die Veranstaltungen laut Sprecher des In­nenministeriums weitgehend störungsfrei. In den Medien aber gab es dem „Spiegel“ nach mehrere Berichte über Unfälle.

Die anderen Bundesländer machten laut „Spiegel“ keine Angaben oder gaben an, derar­tige Informationen statistisch nicht zu erheben.

Für Berlin lässt sich sagen: Die Feuerwehr führt keine Statistik darüber, ob Rettungswägen durch Bauerndemos behindert wurden. Nur zu mutmaßlich von sogenannten „Klimaklebern“ verursachten Behinderungen aus 2023 gebe es vage Zahlen, wurde dem „Tagesspiegel Checkpoint“ mitgeteilt. (Tsp)

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