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Auch der Eintritt in der Neuen Nationalgalerie wird teurer.

© dpa/Christophe Gateau

Tickets werden zwei Euro teurer: Berlins Staatliche Museen erhöhen Eintrittspreise

Wegen gestiegener Kosten werden die Tickets unter anderem in den Nationalgalerien und im Hamburger Bahnhof teurer. Unterdessen ist der Publikumszuspruch hoch.

Wer noch nicht volljährig ist, darf weiterhin kostenlos rein, für alle anderen Besucher der Staatlichen Museen zu Berlin erhöhen sich ab 15. Januar die Eintrittspreise, und zwar um je zwei Euro (ermäßigt je ein Euro). Damit reagiere man auf die gestiegenen Kosten, teilte Hermann Parzinger mit, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, der Dachorganisation der Staatlichen Museen.

So steigt der Preis für ein Einzelticket im Alten Museum, in der Alten Nationalgalerie, im Bode-Museum, in der Gemäldegalerie und im Museum für Fotografie von zehn auf 12 Euro. Die Tickets im Hamburger Bahnhof, der Neuen Nationalgalerie, im Neuen Museum und im Panorama des Pergamonmuseums kosten statt 12 dann 14 Euro.

Auch der bislang niedrigere Eintritt von sechs bzw. acht Euro im Kunstgewerbemuseum, im Museum Europäischer Kulturen, im Musikinstrumenten-Museum und in der Sammlung Scharf-Gerstenberg werden erhöht um je zwei Euro.

Das Gleiche gilt für Kunstbibliothek, Kupferstichkabinett und Schloss Köpenick. Auch die Kombitickets, Dauer- und Jahreskarten werden teurer. So steigt etwa der Preis für die Classic-Plus-Karte, die alle Dauer- und Sonderausstellungen einschließt, von 100 auf 118 Euro.

Vier Millionen Besucher im Jahr 2023

Hermann Parzinger betont in einer Mitteilung dazu, wie erfreulich es sei, dass die Museen inzwischen wieder an das Vor-Corona-Niveau anknüpfen können und 2023 bislang knapp vier Millionen Besucher:innen aus der ganzen Welt verzeichnen.

Aber: „Wie viele Kulturinstitutionen haben wir es zudem mit einer sehr angespannten Haushaltssituation zu tun, was für uns bedeutet, dass wir Einnahmen erhöhen und Ausgaben reduzieren müssen.“ Im internationalen Vergleich bleibe der Museumsbesuch jedoch weiterhin erschwinglich.

Der internationale Trend sieht vielerorts anders aus, viele Häuser bemühen sich um einen niedrigschwelligen oder kostenfreien Eintritt nach dem Pay-what-you-wish-Prinzip (Zahle, was du möchtest) bei den Dauerausstellungen, allerdings um den Preis deutlich kostspieligerer Tickets für Sonderschauen.

Die Preußen-Stiftung mit den Staatlichen Museen gilt seit der Evaluation des Wissenschaftsrats 2020 als dringend reformbedürftig. Es mangele an attraktiven, international ausstrahlenden Ausstellungen, an Publikumsnähe samt Digitalisierung und modernem Marketing, lautet die anhaltende Kritik. Geschehen ist bis heute wenig, die Reform schleppt sich zäh dahin. Jetzt werden erstmal die Preise erhöht.

Klaus Biesenbach, seit Januar 2022 Leiter der Nationalgalerie, sagte kürzlich im Tagesspiegel-Interview, wegen der staatlichen Förderung sei es für deutsche Museen eigentlich viel einfacher möglich, Schwellen abzubauen. Freien Eintritt hält er für ein tolles Langzeitziel.

Wer sich den Museumsbesuch jetzt noch weniger leisten kann als vorher, kann es weiterhin am ersten Sonntag im Monat versuchen, dann ist der Eintritt überall frei. Allerdings nur mit Zeitfenster-Ticket: Der Run darauf ist groß, die begehrten Häuser sind schnell ausgebucht.

Gratis-Kunst jederzeit ist hier und da jedoch auch über die Woche zu finden, zum Beispiel in der Friedrichswerderschen Kirche mit Schinkel-, Schadow- und anderen Skulpturen des 19. Jahrhunderts. Und in der zweiten und dritten Etage des Humboldt Forums mit Asiatischer Kunst und den Sammlungen des Ethnologischen Museums. Achten Sie auf die Öffnungszeiten während der Feiertage!

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