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Neue Saison, neuer Mord. Am 3. September strahlt die ARD den „Tatort: Gold“ mit Johanna Stern (Lisa Bitter, links) und Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) aus.

© dpa/Christian Koch

Neustart des „Tatort“ ohne Til Schweiger: Neue Kommissare und Ermittlerinnen braucht das Land

Am 3. September startet die neue Saison des ARD-Sonntagskrimis. Dieses Mal gibt es nur wenige Veränderungen. Das dürfte sich alsbald ändern.

Ein Kommentar von Kurt Sagatz

Jörg Schönenborn ist als Programmchef des WDR zugleich für die „Tatort“-Planungen verantwortlich. Der ARD-Sonntagskrimi hatte über viele Jahre einen sensationellen Lauf. Nicht nur die Münsteraner Episoden mit Jan Josef Liefers und Axel Prahl übersprangen regelmäßig die Zehn-Millionen-Zuschauer-Marke.

Das Fernsehlagerfeuer prasselt inzwischen auch beim „Tatort“ nicht mehr ganz so hoch, aber von einer Krise ist das Format weit entfernt. Gewisse Ermüdungserscheinungen sind gleichwohl zu registrieren. Schönenborn will dem nicht zuletzt mit neuen Gesichtern entgegenwirken. Er will „tolle, bisher weniger bekannte Schauspieler und Schauspielerinnen als neue Ermittler gewinnen“.

Makatsch geht, Schweiger kommt absehbar nicht wieder

Das ist einerseits nötig, weil Heike Makatsch im Herbst ein letztes Mal als Ellen Berlinger in Mainz zu sehen sein wird. Auch die Dienstzeit von Axel Milberg in Kiel endet absehbar. Zudem plant die ARD erst einmal keine weiteren Episoden mit Til Schweiger. Über seinen testosterongesteuerten Hamburger Kommissar Nick Tschiller lässt sich ebenso streiten, wie es konträre Meinungen zum Schauspieler gibt. Doch ebenso wie Christian Ulmen und Nora Tschirner haben die bislang sechs Folgen mit Schweiger und Fahri Yardim dem „Tatort“ zu mehr Vielfalt verholfen.

Zumal der „Tatort“ zunehmend ein Überalterungsproblem bekommt. Das betrifft nicht einmal Ulrike Folkerts, deren Lena Odenthal als dienstälteste „Tatort“-Kommissarin seit 1989 im Einsatz ist. Folkerts ist 62 Jahre alt, kein zwingender Grund also für ihre Figur, in den Ruhestand zu gehen. Sie eröffnet am 3. September übrigens die neue Saison.

Anders sieht es in München aus. Miroslav Nemec als Kommissar Ivo Batic wird im nächsten Jahr 70. Sein Schauspielkollege Udo Wachtveitl, der Franz Leitmayr verkörpert, erreicht im Oktober das Pensionsalter von 65 Jahren. In Köln hat Klaus Behrendt als Kommissar Max Ballauf noch zwei Jahre bis dahin, Dietmar Bär als Freddy Schenk ist sogar noch ein Jahr jünger. Gefühlt sind die beiden nicht erst seit 1997 im „Tatort“-Dienst.

Sicher ist: Der anstehende Generationswechsel wird Lücken in das „Tatort“-Ensemble reißen. Die Zeit für die Suche nach Nachfolgern gleich welchen Geschlechts drängt für Jörg Schönenborn.

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