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Die Hauptfigur von „Kaiju No. 8“.

© Crunchryroll / Crunchryroll

Science-Fiction-Action-Manga „Kaiju No. 8“: Ein Riesenmonster namens Kafka

Monströse Superkräfte machen einen unscheinbaren Kadaverbeseitiger zur ultimativen Waffe. Jetzt ist die Erfolgsserie aus Japan auch in Deutschland angelaufen.

Von Sabine Scholz

Er ist ein Tatortreiniger und heißt Kafka. Durch einen mysteriösen Zwischenfall erhält der junge Mann die Macht, sich in ein gigantisches Monster zu verwandeln, in Japan bekannt als Kaiju. Die Metamorphose beschert dem charmanten Helden der Manga-Serie „Kaiju No. 8“ einige Probleme, eröffnet aber auch ungeahnte Möglichkeiten.

Mit seiner Reihe ist Naoya Matsumoto einer von vielen Manga-Zeichnern, die den Kaijus derzeit zu einem Revival verhelfen. In Mangas wurde das Konzept zuletzt in der Reihe „Attack on Titan“ erfolgreich weiterentwickelt. Hier handelt es sich allerdings um Kaijin, riesige Monster in humanoider Form.

Wiederauferstehung am „Godzilla Day“

Die Kaiju sind stetige Gäste im Medium Comic. So begegnete man den Riesenmonstern zuletzt unter anderem im Manga „Asadora“ und dem US-Comic „Monstress“. In Japan arbeitet neben „Kaiju No. 8“-Autor Naoya Matsumoto aktuell auch „Btooom! “ Zeichner Junya Inoue an einer dem Genre zuzuordnenden Serie namens „Kaijuu Jieitai: Task Force for Paranormal Disaster Management”.

Eine Szene aus „Kaiju No. 8“.
Eine Szene aus „Kaiju No. 8“.

© Crunchryroll / Crunchryroll

Bekanntester Vertreter des Genres ist Godzilla. Erst 2020 ließ Marvel das Ursprungsmonster in der fünfteiligenComic-Reihe „The Rise of Ultraman“ wiederauferstehen. Am 3. November 2023, dem „Godzilla Day“, soll das Kultmonster nun erneut die Kinos erobern. Diesmal wird der Film aber nicht aus Hollywood kommen. Das originale Produktionsstudio Toho kündigte den Starttermin pünktlich zum Monstergeburtstag im November 2022 an.  

Erfolgreicher Start

„Kaiju No. 8“, dessen zweiter Band soeben auf Deutsch veröffentlicht wurde (aus dem Japanischen von Martin Bachernegg, Crunchyroll, je 212 S., je 7,50€) zählt wie auch „Attack on Titan“ zum Shonen-Genre, das sich primär an männliche jugendliche Leser richtet. In Japan hat der rasante Action-Titel bereits eine breite Fanbasis. Hierzulande ist die Reihe im November 2022 mit einer für den deutschen Markt sehr hohen Gesamtauflage von 70.000 Exemplaren gestartet. Der Titel war außerdem der erfolgreichste Manga-Neustart des Verlages im vergangenen Jahr.

Die Story zeichnet sich durch gut getimten Slapstick und kuriose Interpretationen klassischer Manga-Archetypen aus. Der so dynamische wie moderne Zeichenstil von Naoya Matsumoto passt gut dazu.

Die Titelbilder der ersten beiden Bände von „Kaiju No. 8“.
Die Titelbilder der ersten beiden Bände von „Kaiju No. 8“.

© Crunchryroll / Crunchryroll

Riesenhafte Monster, denen Matsumoto einen organisch-fratzenhaften Look verleiht, bedrohen in „Kaiju No. 8“ die Menschheit und nur die am besten ausgebildeten jungen Kadetten dürfen im japanischen Verteidigungskorps dagegen kämpfen. Underdog Kafka ist mehrmals durch die Vorauswahl für die Truppen gerasselt und wühlt sich desillusioniert als Kadaverbeseitiger durch die Eingeweide getöteter Monster, während seine Kindheitsfreundin Mina zum Superstar der Riesen-Vernichter aufgestiegen ist.

Dann nimmt Kafkas Schicksal eine unerwartete Wendung, als ihn ein parasitäres Kaiju in eine schlagkräftige Kampfmaschine in menschenähnlicher Kaiju-Gestalt verwandelt. Wird er zur Geheimwaffe der Streitkräfte werden oder machen diese ihm vorher den Garaus?

Zeichner Naoya Matsumoto legt mit „Kaiju No. 8“ ein klassisch japanisches Superkraftepos vor, das ähnliches Hit-Potenzial wie die erfolgreichen Shonen-Serien „Demon Slayer“ und „Chainsaw Man“ hat.

Durch eine Verfilmung dürfte das spätestens im kommenden Jahr zusätzlich befeuert werden: Bis 2024 soll die in Japan mit derzeit acht Originalbänden noch nicht abgeschlossene Serie von der „Ghost in the Shell: Stand Alone Complex“-Schmiede Production I.G in eine Anime-TV-Serie umgesetzt werden.

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