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12.02.2020, Südkorea, Seoul: Der südkoreanische Schauspieler Lee Sun-kyun, der die Hauptrolle in dem mit dem Oscar ausgezeichneten koreanischen Film „Parasite“ spielte, winkt Reportern zu.

© /YNA/dpa

Bekannt aus dem Oscar-Hit „Parasite“: Der südkoreanische Schauspieler Lee Sun Kyun wurde nach Drogenaffäre tot aufgefunden

Medienberichten zufolge wurde der 48-jährige Schauspieler leblos in einem Auto gefunden. Gegen ihn wurde wegen illegalem Drogenkonsum ermittelt.

Der südkoreanische Schauspieler Lee Sun Kyun, der in dem Oscar-prämierten Film „Parasite“ von 2019 mitgespielt hat, ist nach Medienberichten tot aufgefunden worden.

Die Polizei habe zunächst in einem Park der Hauptstadt Seoul einen Mann entdeckt, der ohne Bewusstsein in einem Auto gesessen habe, berichteten südkoreanische Sender und die nationale Nachrichtenagentur Yonhap am Mittwoch.

Er sei später als der 48-jährige Schauspieler identifiziert worden. Die Polizei schließe Suizid nicht aus.

Den Berichten zufolge erhielt die Polizei am Vormittag (Ortszeit) einen Notruf, wonach Lee vor dem Verlassen des Hauses eine Art Abschiedsbrief hinterlassen habe. Gegen Lee wurde zuletzt wegen des Verdachts des illegalen Drogenkonsums ermittelt.

Drogenaffäre um Lee

In Südkorea gelten sehr strenge Anti-Drogen-Gesetze. So kann etwa der Konsum von Cannabis mit lebenslanger Haft geahndet werden. Laut der Nachrichtenagentur Yonhap wurde Lee erst vor wenigen Tagen stundenlang verhört. Die Ermittler werfen dem 48-Jährigen vor, Marihuana und andere illegale Drogen konsumiert zu haben.

Lee behauptete, hereingelegt worden zu sein

Lee selbst gab laut Yonhap an, bewusst „hereingelegt“ worden zu sein. Eine Animierdame aus einer Nobelbar habe ihm in ihrer Wohnung Rauschgift angeboten, er habe aber nicht gewusst, dass es sich um verbotene Substanzen gehandelt habe.

Lee erstattete Anzeige gegen die Animierdame und eine weitere Person, weil sie Geld von ihm erpresst hätten. Zwei Drogentests, darunter ein Labortest im vergangenen Monat, seien negativ ausgefallen, berichtete die Nachrichtenagentur. 

Vor einem Verhör Ende Oktober hatte der Schauspieler kurz mit Reportern gesprochen und sich dafür entschuldigt, dass er durch seine Verwicklung in diesen „unangenehmen Vorfall viele Menschen enttäuscht“ habe. 

Medienberichten zufolge wurde der Schauspieler wegen der Vorwürfe aus Fernseh- und Werbeprojekten verbannt.

Lee hinterlässt eine Frau und zwei Söhne.

Lee war bereits vor dem Welterfolg von „Parasite“ in seiner Heimat ein bekannter Schauspieler und spielte in mehreren Filmen des gefeierten Arthouse-Regisseurs Hong Sang-soo mit. Die Gesellschaftssatire „Parasite“ des Regisseurs Bong Joon Ho hatte 2020 vier Oscars gewonnen, für Regie, Drehbuch, bester fremdsprachiger Film und in der Top-Sparte „Bester Film“.

Die höchste Auszeichnung war nie zuvor an einen Film gegangen, der in einer anderen Sprache als Englisch gedreht wurde. (dpa/AFP)

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