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Mozart wird gelobt, Paganini bejubelt. Sicher ist es zuviel verlangt von dem D-Dur-Violinkonzert KV 218, dass es vor interpretatorischem Furor sprühen sollte.

Von Sybill Mahlke

Der neue Staatsminister für Kultur soll zum Amtsantritt geäußert haben, dass es seiner Meinung nach keine "Kulturhauptstadt" gebe und für ihn Berlin - zumindest in gewisser Hinsicht - eine "Stadt wie andere" sei.An dieser Äußerung wird ein Dilemma Berlins deutlich.

Seine Pianisten behandelt Berlin nicht gerade gut: Jahre hat es zum Beispiel gedauert, bis die Stadt überhaupt zur Kenntnis nahm, dass ein Student der HdK einen der weltweit wichtigsten Klavierwettbewerbe gewonnen hatte - und nach einem kurzzeitigen Aufflackern scheint das Interesse der Berliner Konzertveranstalter und Orchester an Marcus Groh, dem Sieger des Brüsseler Königin-Elisabeth-Wettbewerbs, schon wieder erlahmt.Hoffentlich hat Severin von Eckardstein mehr Glück - bislang machte auch er hauptsächlich durch auswärtige Erfolge von sich reden.

Als Andrzej Bobkowskis Tagebücher aus Frankreich 1957 im polnischen Exilverlag "Institut Littéraire" erschienen, gingen sie in der Aufbruchsstimmung der Tauwetterperiode sang- und klanglos unter. Das Interesse der Leser richtete sich damals auf die Literatur, die nun in Polen erscheinen durfte.

Joshua Sobol, 61 Jahre alt, ist der prominenteste israelische Dramatiker und engagierter Friedensaktivist, der in Deutschland 1984 mit "Ghetto" unter Regie von Peter Zadek bekannt wurde. In seinen Theaterstücken "Die Palästinenserin" (1985) und "Das Jerusalem Syndrom" (1988) prangerte er die israelische Besatzung an und warnte davor, dass jüdische Extremisten den Nahen Osten in die Katastrophe führen.

"Geschmeido" - das Wort geht nur schwer über die Lippen, ist einem beim Aussprechen fast peinlich: "Kennst du schon die neue Platte von Geschmeido?" So traut sich eigentlich nur zu fragen, wer sicher ist, dass der Angesprochene die so benannte Gruppe kennt und für cool hält.

Es irritiert, die beiden Annas in "Die sieben Todsünden" von zwei Männern dargestellt zu sehen - das ist Absicht und soll den Blick schärfen. Regisseur Dietmar Seyffert will eine gewisse Künstlichkeit wie im asiatischen Theater erzeugen.

Der Blümchencover ihrer neuen Platte Counterbalance" führt in die Irre: Harmful aus der Mainmetropole Frankfurt sind keine hippiesken Flowerpop-Jünger, sondern eines der am härtesten rockenden Noise-Trios dieser Tage. Ihr kompromissloser Brachial-Sound hat ihnen reichlich Kritiker-Meriten eingebracht.

Drei junge polnische Jazzmusiker haben das Kunststück fertig gebracht, in wenigen Jahren zu einer der gefragtesten Klezmer-Formationen Europas aufzusteigen. Kroke haben sich nach dem jiddischen Namen ihrer Heimatstadt Krakau benannt und verstehen sich auf kompetente Traditionspflege ebenso wie auf stürmische Innovationsschübe.

Arzthonorarar: Das Gesamthonorar aller niedergelassenen Ärzte (Vertragsärzte) ist "gedeckelt". Die Krankenkassen zahlen die Gesamtvergütung an die Kassenärztlichen Vereinigungen, die das Geld dann unter den Arztpraxen möglicht gerecht aufteilen.

Von Hartmut Wewetzer

Ärztepräsident Jörg-Dietrich Hoppe war seine Zufriedenheit am Donnerstag anzusehen. Ein "runder Tisch" für das Gesundheitswesen, wie ihn die neue Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) am Vortag vorgeschlagen hat?

Angekündigt hatte sich die Wende eigentlich schon vor Andrea Fischers Rücktritt: Der Bundeskanzler persönlich hatte in der "Woche" vom 22. Dezember eine Debatte über die Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID) angemahnt.