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Joe Biden.

© imago/UPI Photo/IMAGO/Samuel Corum

Update

Zahl der zivilen Opfer in Gaza gering halten: Biden mahnt Israel zum Handeln nach den „Regeln des Krieges“

Der US-Präsident hat die Angriffe der Hamas in Israel zudem als „den tödlichsten Tag für Juden seit dem Holocaust“ bezeichnet. Die Nato-Partner forderten Israels Armee zur „Verhältnismäßigkeit“ auf.

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US-Präsident Joe Biden hat Israel aufgefordert, nach den „Regeln des Krieges“ zu handeln. „Ich kenne Bibi seit über 40 Jahren und habe eine sehr offene Beziehung zu ihm, ich kenne ihn gut“, sagte Biden am Mittwochnachmittag (Ortszeit) über den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den er beim Spitznamen nannte. Es sei wirklich wichtig, dass Israel trotz all des Ärgers und des Frusts nach den Regeln des Krieges handele, so Biden in seiner Rede. „Und es gibt Regeln des Krieges“, fügte er hinzu.

Biden hatte US-Medien zufolge den israelischen Premier bereits in Gesprächen aufgefordert, die Zahl der zivilen Opfer in Gaza so gering wie möglich zu halten und nach dem Völkerrecht zu handeln. In einer Rede am Dienstag sagte Biden mit Blick auf Netanjahu: „Wir haben auch darüber gesprochen, dass Demokratien wie Israel und die Vereinigten Staaten stärker und sicherer sind, wenn wir nach rechtsstaatlichen Grundsätzen handeln.“

Biden sprach vor führenden Vertreterinnen und Vertretern jüdischer Gemeinden. Er richtete dabei auch eine Warnung an den Iran: „Wir haben es den Iranern klar gemacht: Seid vorsichtig.“ Bei seiner Rede war der Demokrat sichtlich emotional. „Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal Bilder von Terroristen, die Kinder enthaupten, sehen ..bestätigt bekommen würde“, sagte der US-Präsident weiter. „Es geht nicht um Rache, es geht um Anstand, einfach nur um Anstand“, betonte er.

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Auch die anderen Nato-Staaten haben Israel ihre Solidarität versichert, aber die israelische Armee zugleich zur Wahrung der „Verhältnismäßigkeit“ aufgefordert. „Israel steht nicht alleine da“, erklärte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag beim Treffen der Verteidigungsminister des Bündnisses in Brüssel. Der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant war per Video zugeschaltet.

Israel habe „das Recht, sich selbst unter Wahrung der Verhältnismäßigkeit gegen diese ungerechtfertigten Terrorakte zu verteidigen“, teilten die Nato-Staaten mit. Sie riefen die Hamas dazu auf, „alle Geiseln unverzüglich freizulassen“ und forderten „den größtmöglichen Schutz für Zivilisten“.

Biden: „Der tödlichste Tag für Juden seit dem Holocaust“

Die US-Regierung werde alles tun, um die von der Hamas verschleppten US-Amerikaner in Sicherheit zu bringen, versicherte der Joe Biden. Über die Details könne er allerdings nicht sprechen. Mindestens 22 US-Bürgerinnen und -Bürger wurden bei den Angriffen der islamistischen Hamas in Israel getötet.

Biden hat die Angriffe der Hamas in Israel zudem als „den tödlichsten Tag für Juden seit dem Holocaust“ bezeichnet. Die Angriffe seien „pure Grausamkeit“ gewesen. „Und ich würde behaupten, dass dies der tödlichste Tag für Juden seit dem Holocaust ist“, fügte er hinzu.

Die Hamas habe nicht nur „Terror, sondern auch das schiere Böse in die Welt gebracht“. In einigen Fällen überträfen die Taten der Hamas sogar die Gräueltaten der islamistischen Terrororganisation Islamischer Staat (IS). „Die letzten Tage haben uns eindringlich daran erinnert, dass der Hass nie vergeht“, so Biden. Er verstecke sich nur, bis man ihm ein wenig Sauerstoff gebe. Biden betonte, dass seine Regierung Antisemitismus weiter mit allen Mitteln bekämpfen werde.

Die Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, hatte am Samstag vom Gazastreifen aus bei einem Großangriff auf israelisches Grenzgebiet das schlimmste Blutbad unter Zivilisten seit Israels Staatsgründung angerichtet. (dpa)

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