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Marie Pascale Mbock Mioumnde, Bürgermeisterin von Nguibassal, feiert mit den Landfrauen den Tag der Landfrauen.

© IMAGO/ZUMA Wire

Wegen Protestaktion: Separatisten entführen 30 Frauen im englischsprachigen Teil Kameruns

Separatisten haben 30 Frauen in Kamerun entführt. Grund dafür ist, dass die Frauen gegen die Gewalt in dem seit Jahren umkämpfen Gebiet protestiert hatten.

Separatisten haben im englischsprachigen Teil Kameruns rund 30 Frauen entführt, die gegen die Gewalt in den seit Jahren umkämpften Gebieten protestiert hatten.

Die Frauen seien „heftig gefoltert“ und von „schwer bewaffneten Terroristen“ entführt worden, teilten lokale Behörden am Dienstag mit.

Die Tat habe sich bereits am Samstag im dem Ort Kendjom Keku in der nordwestlichen Region des Landes ereignet, wo bewaffnete Separatistengruppen regelmäßig Zivilisten – meistens gegen Lösegeld – entführten.

Regierung bezeichnet Rebellen als „Terroristen“

Bislang seien die Frauen nicht gefunden worden, teilte ein Oberst der Armee, der anonym bleiben will, der Nachrichtenagentur AFP mit. Das zuständige Ministerium der Gebietsverwaltung bestätigte am Dienstagabend, dass es „keine Neuigkeiten von der Geiselnahme“ gäbe.

Die von der Regierung als „Terroristen“ betitelten Rebellen entstammen einer anglophonen Minderheit in dem hauptsächlich französischsprachigen zentralafrikanischen Land. Seit Jahren kämpfen sie mit Gewalt für die Unabhängigkeit zweier Regionen im Nord- und Südwesten des Landes, die sie „Ambazonien“ nennen.

Am Vortag der Entführung hatten die vorwiegend „älteren“ Frauen Behördenangaben zufolge einen „friedlichen Marsch“ organisiert, um gegen die „kriminellen Handlungen der Terroristen“ zu protestieren.

Seitdem die Separatisten im Oktober 2017 symbolisch die Unabhängigkeit des Staates „Ambazonien“ erklärt hatten, kommt es in der Region regelmäßig zu blutigen Kämpfen zwischen den Rebellen auf der einen und Polizei und Armee auf der anderen Seite.

Nichtregierungsorganisationen (NGO) und die UNO werfen beiden Konfliktparteien regelmäßig Verbrechen gegen Zivilisten vor.

Angaben der Denkfabrik International Crisis Group (ICG) zufolge gab es in dem Konflikt bislang mehr als 6000 Tote. Zudem seien eine Million Menschen zur Flucht gezwungen worden. (AFP)

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