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Rettungskräfte der libanesischen Armee suchen an Bord eines Marineschiffs das Wasser vor der Küste der nordlibanesischen Hafenstadt Tripolis nach Überlebenden ab.

© picture alliance/dpa

Vor der Küste Tunesiens: Marine birgt 31 Leichen aus dem Wasser

Unter den Opfern seien der tunesischen Nationalgarde zufolge auch zwei Kinder. Die Menschen stammen wahrscheinlich aus Ländern südlich der Sahara, berichtet die Marine.

Tunesiens Marine hat vor der Küste des nordafrikanischen Landes 31 Leichen geborgen. Unter den Opfern seien auch zwei Kinder, teilte ein Sprecher der Nationalgarde am Montag mit.

Die leblosen Körper seien in der Nähe verschiedener Orte gefunden worden, darunter in den Küstenstädten Sfax und Mahdia. Die Menschen stammen demnach wahrscheinlich aus Ländern südlich der Sahara. Ob zuvor Boote mit Migranten an Bord in Seenot geraten waren, war zunächst unklar.

Derzeit machen sich wieder etliche Migranten auf den gefährlichen Weg über das Mittelmeer nach Europa. Die Boote sind oft nicht seetauglich, immer wieder sterben Menschen bei der Überfahrt. Bereits am Wochenende waren in Sfax elf ertrunkene Migranten geborgen worden.

200
Menschen kamen 2023 bei Bootsunglücken vor Tunesiens Küste ums Leben.

In diesem Jahr kamen nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Tunesisches Forum für ökonomische und soziale Rechte (FTDES) insgesamt schon fast 200 Menschen bei Bootsunglücken vor Tunesiens Küste ums Leben.

Das italienische Innenministerium zählte in diesem Jahr bereits mehr als 31.000 Menschen, die per Boot Italien erreichten - im Vorjahreszeitraum waren es rund 7900.

Tunesien gilt inzwischen als wichtigstes Transitland für Migranten auf dem Weg nach Italien - noch vor dem Bürgerkriegsland Libyen.

Viele Migranten wollen Tunesien verlassen, seit Präsident Kais Saied im Februar ein härteres Vorgehen gegen sie angekündigt hatte. Er warf ihnen vor, Gewalt und Kriminalität ins Land zu bringen. Seitdem nahmen auch Anfeindungen und rassistische Übergriffe zu. (dpa)

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