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Irans Präsident Ebrahim Raisi spricht bei einer Trauerzeremonie für die Opfer des Terroranschlags von Kerman.

© IMAGO/ZUMA Wire/IMAGO/Iranian Presidency

Terroranschlag im Iran Anfang Januar: USA informierten Teheran offenbar vorher über Pläne des IS

Anfang Januar hatte der IS einen Terroranschlag auf eine Trauerveranstaltung im Iran verübt. Die USA sollen Teheran vorher gewarnt haben.

Vor dem schweren Selbstmordattentat Anfang Januar im Iran hat die US-Regierung Medienberichten zufolge Teheran vor möglichen Anschlagsplänen der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) gewarnt. „Vor dem Terroranschlag des IS am 3. Januar 2024 in Kerman übermittelte die US-Regierung dem Iran eine private Warnung, dass innerhalb der iranischen Grenzen eine terroristische Bedrohung bestehe“, zitierten das „Wall Street Journal“ und der Sender CNN am Donnerstag einen US-Regierungsvertreter.

Am 3. Januar hatten zwei Selbstmordattentäter in der Stadt Kerman mehr als 90 Menschen getötet und rund 280 weitere verletzt. Die Attacke galt einer Trauerveranstaltung anlässlich des Todestags des Generals Ghassem Soleimani in dessen Heimatstadt. Es war der tödlichste Anschlag in der rund 45-jährigen Geschichte der Islamischen Republik. Der IS hat die Attacke für sich reklamiert.

Auf welchem Weg die USA davor die Warnung übermittelt hätten und was konkret mitgeteilt wurde, sei unklar, hieß es in den Berichten. Die USA und der Iran unterhalten keine formellen diplomatischen Beziehungen. Auf Nachfrage wollte sich das US-Außenministerium nicht dazu äußern. Nach Angaben des US-Regierungsvertreters erfolgen solche Hinweise aus einer „Warnpflicht“. „Wir geben diese Warnungen zum Teil deshalb heraus, weil wir nicht wollen, dass bei Terroranschlägen unschuldige Menschen ihr Leben verlieren.“

Der sunnitische IS betrachtet die im Iran vorherrschende schiitische Bevölkerungsmehrheit als Abtrünnige des Islams und verachtet sie. Ein regionaler Ableger des IS ist im Nachbarland Afghanistan aktiv. (dpa)

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