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Zahlreiche Menschen, an Deck eines Fischerboots, das später vor Südgriechenland kenterte und sank.

© dpa/Uncredited

Nach tödlichem Bootsunglück vor Griechenland: Pakistan nimmt zehn mutmaßliche Schlepper fest

Pakistanische Behörden ermitteln gegen zehn mutmaßliche Schlepper. 300 der Geflüchteten an Bord des untergegangenen Schiffes sollen aus Pakistan gewesen sein.

Nach dem Flüchtlingsunglück vor der griechischen Küste mit vermutlich hunderten Toten haben die pakistanischen Behörden am Sonntag zehn mutmaßliche Schlepper festgenommen.

„Gegen sie wird wegen möglicher Beteiligung am Zustandekommen des gesamten Geschehens ermittelt“, teilte ein Behördenvertreter mit. Laut lokalen Medienberichten waren auf dem gesunkenen Schiff allein 300 Menschen aus Pakistan, insgesamt waren Schätzungen zufolge bis zu 750 Menschen an Bord.

Neun der festgenommenen Verdächtigen wurden den Behördenangaben zufolge im pakistanischen Teil Kaschmirs gefasst, von wo ein Großteil der bei dem Unglück ertrunkenen Pakistaner stammte. Eine weitere Festnahme habe es in Gujrat gegeben.

Regierungschef Shebaz Sharif ordnete seinerseits ein schärferes Vorgehen gegen mutmaßliche Schlepper an. „Personen, die in das abscheuliche Verbrechen des Menschenhandels verwickelt sind“, sollten hart bestraft werden, erklärte sein Büro. Zudem wurde für Montag ein nationaler Trauertag ausgerufen.

Das überladene Fischerboot war am Mittwochmorgen vor der Halbinsel Peloponnes an einer der tiefsten Stellen des Mittelmeers gesunken. Laut der Internationalen Organisation für Migration und dem UN-Flüchtlingshilfswerk befanden sich schätzungsweise 400 bis 750 Menschen auf dem Schiff.

Bislang wurden 78 Leichen geborgen, nur 104 Menschen konnten gerettet werden. Nach dem Unglück hatten die griechischen Behörden bereits über die Festnahme von neun Ägyptern informiert. (AFP)

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