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Ein mutmaßlicher Islamist hat unweit des Eiffelturms am Samstagabend einen deutschen Touristen mit einem Messer getötet.

© dpa/Dimitar Dilkoff

Update

Junger Deutscher in Paris getötet: Bundesanwaltschaft leitet nach islamistischer Attacke Ermittlungsverfahren ein

Ein mutmaßlicher Islamist ist am Samstag in Paris auf mehrere Menschen losgegangen und tötete dabei einen Deutschen. Die Bundesanwaltschaft ermittelt nun.

| Update:

Nach dem Messerangriff in Paris, bei dem ein Deutscher getötet wurde, hat die Bundesanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Das bestätigte eine Sprecherin der Karlsruher Behörde am Montag. Die Bundesanwaltschaft ermittelt, wenn Deutsche von Terrorakten betroffen sind.

Am Samstagabend war ein mutmaßlicher Islamist nach Angaben der französischen Ermittler in der Nähe des Eiffelturms mit einem Hammer und einem Messer auf eine kleine Gruppe philippinischer Touristen losgegangen. Dabei hat er einen Touristen, der die deutsche und philippinische Staatsangehörigkeit besitzt, getötet. Zwei weitere Menschen seien verletzt worden. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen.

Außenministerin Annalena Baerbock schrieb auf X, ihre Gedanken seien bei Freunden und Familie des getöteten jungen Deutschen. „Fast sein ganzes Leben lag noch vor ihm.“ Den Verletzten wünschte Baerbock gute Besserung.

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Auch der französische Präsident Emmanuel Macron sprach den Angehörigen des deutschen Staatsangehörigen, der ums Leben kam, sein Beileid aus. Premierministerin Élisabeth Borne schrieb auf X: „Wir werden dem Terrorismus nicht nachgeben. Niemals.“ Die nationale Antiterrorismus-Staatsanwaltschaft kündigte an, sich mit dem Angriff zu befassen.

Die Messerattacke hatte sich am Samstagabend in der Nähe des Pariser Eiffelturms ereignet. Der Täter habe ein ausländisches Touristenpaar angegriffen, sagte Innenminister Gérald Darmanin bei einem Besuch des Tatorts. „Ein deutscher Tourist, der auf den Philippinen geboren wurde, starb durch die Stiche.“ Laut Staatsanwaltschaft war das Todesopfer Jahrgang 1999.

Die Begleiterin des deutschen Touristen blieb laut Darmanin körperlich unversehrt, weil ein Taxifahrer einschritt. Der Angreifer sei daraufhin über eine Seine-Brücke auf die andere Flussseite gelaufen und habe dort weitere Menschen angegriffen. Er habe einen Menschen mit einem Hammer in Höhe des Auges verletzt, ein anderer Mensch habe vor allem einen Schock erlitten.

Den Angaben zufolge handelte es sich bei den Verletzten um einen um die 60 Jahre alten Franzosen und einen ausländischen Touristen. Dessen Nationalität teilte Darmanin nicht mit.

Ein Augenzeuge, der während der Tat in der Nähe in einer Bar war, schilderte, er habe Hilferufe gehört und Menschen wegrennen gesehen. Ein Mann „mit einem Hammer in der Hand“ habe einen anderen Mann angegriffen, der daraufhin gestürzt sei. Nach „fünf bis zehn Minuten“ sei dann die Polizei eingetroffen.

Nahostkonflikt als mögliches Motiv

Nach Angaben aus Polizeikreisen soll der Angreifer bei seiner Tat „Allahu Akbar“ (Gott ist groß) gerufen haben. Der 1997 geborene Franzose wurde mit einem Taser ausgeschaltet und wegen Mordes und versuchten Mordes festgenommen. Die nationale Anti-Terror-Staatsanwaltschaft zog die Ermittlungen an sich.

Bei einem Besuch am Tatort sagte Darmanin laut Fernsehsender BFMTV, der Täter sei dem Inlandsgeheimdienst wegen radikalen Islamismus und „erheblicher psychischer Störungen“ bekannt.

Aus Polizeikreisen hieß es, der in Frankreich geborene Sohn iranischer Eltern sei als radikaler Islamist bekannt gewesen. Er habe unter psychischen Problemen gelitten, sei „sehr instabil“ gewesen und deswegen während und nach seiner Haft psychiatrisch behandelt worden.

Innenminister Darmanin sagte weiter, der mutmaßliche Täter habe nach seiner Festnahme gesagt, dass er es nicht mehr ertragen könne, dass Muslime sowohl in Afghanistan als auch in Palästina sterben.

Der Mann sei der Ansicht, dass Frankreich am Krieg Israels im Gaza-Streifen mitschuldig sei, und habe als Märtyrer sterben wollen. Der Festgenommene war den Angaben zufolge bereits 2016 nach einem gescheiterten Anschlagsplan zu vier Jahren Haft verurteilt worden.

Es sei auch ein Bekennervideo gefunden worden. Laut „Le Parisien“ soll der mutmaßliche Täter dort der Terrororganisation Islamischer Staat die Treue geschworen haben. Er soll darin behaupten, er handle, um „die Muslime zu rächen“. (AFP/dpa)

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