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Die Abholzung im Amazonas ist auf den niedrigsten Wert seit sechs Jahren gesunken.

© dpa/Jens Büttner

Good News aus aller Welt : Vier Nachrichten, die uns diese Woche glücklich gemacht haben

Starke Reduzierung der Abholzung im Amazonasgebiet, neue schwedische Lkw-Front zum besseren Schutz im Verkehr, USA unterzeichnet die Verordnung zur Förderung der Gesundheitsforschung für Frauen.


Abholzung im Amazonasgebiet auf niedrigstem Stand seit sechs Jahren

Die Abholzung im brasilianischen Amazonasgebiet ist zu Jahresbeginn auf den niedrigsten Wert seit sechs Jahren zurückgegangen. Im Januar und Februar sank die Entwaldung um 63 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 196 Quadratkilometer, wie die Umweltschutzorganisation Imazon am Montag mitteilte.

Das entspricht in etwa der Fläche von Hannover. Trotz des deutlichen Rückgangs wurde in den ersten zwei Monaten des Jahres noch immer Regenwald auf einer Fläche von durchschnittlich 327 Fußballfeldern pro Tag abgeholzt. „Diese Daten zeigen, dass wir noch eine große Herausforderung vor uns haben. Das Erreichen des für 2030 versprochenen Ziels der Nullabholzung ist für die Bekämpfung des Klimawandels äußerst wichtig“, sagte Larissa Amorim von Imazon.

Der Amazonas-Regenwald gilt als CO₂-Speicher und hat eine wichtige Funktion im internationalen Kampf gegen den Klimawandel. Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hatte angekündigt, den Umwelt- und Klimaschutz zu stärken. Während sich die Lage im Amazonasgebiet zuletzt etwas entspannte, nahm die Entwaldung im Cerrado deutlich zu.

Die Entwaldung in der tropischen Savanne stieg nach Angaben des nationalen Weltrauminstituts (Inpe) im Februar um 19 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Der Cerrado gilt als Brasiliens Wasserreservoir und ist Heimat von etwa fünf Prozent aller Tier- und Pflanzenarten auf dem Planeten.

Die Entwaldung wandert vom wichtigsten Regenwald des Planeten zur artenreichsten Savanne.

Roberto Maldonado, Fachbereichsleiter Lateinamerika beim WWF Deutschland.

„Die neuen Zahlen schreiben einen Trend fort, der im letzten Jahr einsetzte: Während die Schutzbemühungen im Amazonas greifen, wüten die Kettensägen jetzt umso schlimmer im Cerrado“, sagte der Fachbereichsleiter Lateinamerika beim WWF Deutschland, Roberto Maldonado. „Die Entwaldung wandert vom wichtigsten Regenwald des Planeten zur artenreichsten Savanne.“ (dpa)


Schwedische Forscher entwickeln Lkw-Front, die Leben retten könnte

Kollisionen zwischen tonnenschweren Lkw und Pkw können für die Autoinsassen schlimme Folgen haben. Um die Zahl der tödlichen Zusammenstöße zu verringern, hat ein Team der schwedischen Chalmers University of Technology nun eine neue Lkw-Front entwickelt, mit der in Crash-Tests Verformungen des Pkw-Innenraums um 30 bis 60 Prozent reduziert werden konnten.

Je intakter dieser Innenraum bleibt, umso geringer ist das Verletzungs- und damit möglicherweise auch das Todesrisiko für die Fahrzeuginsassen.

Wie die Forschungsgruppe in einer Mitteilung erläutert, machten Zusammenstöße zwischen Lkw und Pkw sowohl in der EU als auch in den USA zwischen 14 und 16 Prozent aller tödlichen Unfälle mit Pkw-Insassen aus. Bei über 90 Prozent der Verkehrsunfälle mit Lkw-Beteiligung sterbe der Unfallgegner, in der Regel ein Pkw-Insasse.

Zusammenstöße zwischen Lkw und Pkw machen sowohl in der EU als auch in den USA zwischen 14 und 16 Prozent aller tödlichen Unfälle mit Pkw-Insassen aus.
Zusammenstöße zwischen Lkw und Pkw machen sowohl in der EU als auch in den USA zwischen 14 und 16 Prozent aller tödlichen Unfälle mit Pkw-Insassen aus.

© dpa/Trafikverket

Zu den häufigsten Unfallarten zählen dabei den schwedischen Forschern zufolge Frontalzusammenstöße auf Landstraßen und Auffahrunfälle auf Autobahnen, bei denen der Lkw ins Heck des vorausfahrenden Pkw fährt - damit die Autoinsassen überleben, müsse die Pkw-Kabine möglichst unversehrt bleiben. Das könnten bei Kollisionen mit schweren Lastwagen aber selbst moderne Autos nicht leisten.

Das Innendesign der neuen Lkw-Front besteht aus Aluminiumwaben. 

Robert Thomson, von der Abteilung für Fahrzeugsicherheit der Universität. 

Deswegen hat das schwedische Forschungsteam nun eine neue Lkw-Front entworfen, die den Aufprallprozess gefahrloser für die Pkw-Insassen gestalten soll. „Das Innendesign der neuen Lkw-Front besteht aus Aluminiumwaben. Dabei handelt es sich um eine Struktur, die aus sich wiederholenden sechseckigen Rohren aus Aluminiumfolie besteht“, erklärt Robert Thomson von der Abteilung für Fahrzeugsicherheit der Universität.

97
Prozent des Volumens bestehe etwa aus Luft, wodurch der Aufbau der LWK-Front ideal sei für eine leichte, energieabsorbierende Struktur.

Die Versuche zeigten der Forschungsgruppe zufolge, dass die Struktur die Verformung des Auto-Innenraums um 30 bis 60 Prozent reduzieren kann, was das Verletzungsrisiko für die Fahrzeuginsassen verringert. Darüber hinaus verringere die neue Front auch die Verformung des Lastwagens in sensiblen Bereichen, was die Sicherheit der Lkw-Fahrer und der Ladung erhöhe. (dpa)


US-Präsident Biden unterzeichnet Verordnung zur Förderung der Gesundheitsforschung für Frauen

US-Präsident Joe Biden hat am Montag eine Verordnung zur Förderung der Gesundheitsforschung für Frauen unterzeichnet. Sie zielt darauf ab, geschlechterspezifische Unterschiede bei klinischen Versuchen und Behandlungen zu schließen. Bundesbehörden werden damit angewiesen, umfassende Daten über die Gesundheit von Frauen zu erheben. Zudem soll die Forschung zu Krankheiten gefördert werden, von denen Frauen nach der Menopause häufiger betroffen sind, wie Osteoporose, Infarkte oder auch Alzheimer.

Das Vorhaben kommt zu einer Zeit, zu der Biden und seine Demokratische Partei darauf setzen, bei den Präsidentschafts- und Kongresswahlen im November mit ihrem Einsatz für das Abtreibungsrecht bei der weiblichen Wählerschaft punkten zu können.

Die US-Demokraten wollen bei der kommenden Wahl mit ihrem Einsatz für das Abtreibungsrecht bei der weiblichen Wählerschaft punkten.
Die US-Demokraten wollen bei der kommenden Wahl mit ihrem Einsatz für das Abtreibungsrecht bei der weiblichen Wählerschaft punkten.

© dpa/Keith Birmingham

Bereits bei den Kongresswahlen im November 2022 hatten Biden und die Demokraten mit diesem Thema Mobilisierungskraft entwickeln können, nachdem das mehrheitlich konservativ besetzte Oberste Gericht das landesweit geltende Recht auf Schwangerschaftsabbruch aufgehoben hatte.

Biden sagte am Montag in Anwesenheit unter anderem von First Lady Jill Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris, diejenigen, die sich mit dem Kippen des landesweiten Rechts auf Schwangerschaftsabbruch brüsteten und ein nationales Abtreibungsverbot unterstützten, hätten „keine Ahnung von der Macht der Frauen“. (AFP)


Frankreich will Werbeverbot für Wegwerf-Mode durchsetzen

Frankreich will ein Werbeverbot für Wegwerf-Mode durchsetzen. Die Debatte über einen entsprechenden Gesetzesvorschlag fand am Donnerstag in der Nationalversammlung statt. Im Visier sind Modemarken wie das in China gegründete Unternehmen Shein, die in raschem Wechsel immer neue Kleidungsstücke zu sehr niedrigen Preisen anbieten. „Diese niedrigen Preise gehen auf Kosten der Sozialstandards und der Umwelt“, heißt es einem Bericht, der dem Gesetzesvorhaben zugrunde liegt.

Frankreich will ein Werbeverbot für Wegwerf-Mode durchsetzen. Die Debatte über einen entsprechenden Gesetzesvorschlag fand am Donnerstag in der Nationalversammlung statt.
Frankreich will ein Werbeverbot für Wegwerf-Mode durchsetzen. Die Debatte über einen entsprechenden Gesetzesvorschlag fand am Donnerstag in der Nationalversammlung statt.

© REUTERS/Nacho Doce

Das Gesetz sieht eine Umweltabgabe von bis zu zehn Euro pro Kleidungsstück für Unternehmen vor, die bestimmte Standards nicht einhalten. Ein Werbeverbot solle für Unternehmen gelten, die zum Überkonsum verführen. Die Schwellenwerte, die sich nach der Zahl der angebotenen Kleidungsstücke richten, sollen allerdings erst später per Dekret festgelegt werden.

7200
neue Modelle bietet Shein laut der Abgeordnete Anne-Cécile Violland, die das Gesetz auf den Weg gebracht hat, täglich an.

Shein biete im Schnitt täglich etwa 7200 neue Modelle an, sagte die Abgeordnete Anne-Cécile Violland, die das Gesetz auf den Weg gebracht hat. „Die Textilindustrie ist besonders umweltschädlich“, erklärte sie. „Sie verursacht zehn Prozent des weltweiten Ausstoßes von Treibhausgasen“, fügte sie hinzu.

Violland gehört der Splitterpartei Horizons an, die zum Regierungslager zählt. Die linke Opposition drang darauf, die Kriterien für die betroffenen Unternehmen näher festzulegen. Die rechte Opposition warnte vor einer Verzerrung des Marktes durch das Werbeverbot. Das Unternehmen Shein kritisierte das Vorhaben. Der Gesetzentwurf „schadet vor allem denjenigen, die auf den Preis achten müssen“, betonte das Unternehmen.

Die Umweltorganisation „Stop Fast Fashion“ hingegen rief die Abgeordneten dazu auf, nicht nur Anbieter wie Shein ins Visier zu nehmen, sondern auch Zara und H&M sowie die Onlineplattform Amazon. Der französische Markt wird dem parlamentarischen Bericht zufolge jährlich mit 3,3 Milliarden Kleidungsstücken überschwemmt, eine Milliarde mehr als noch vor zehn Jahren. Im Schnitt kommen auf jeden Einwohner jährlich 48 neue Kleidungsstücke.

Dies führt dazu, dass Kleidung immer schneller weggeworfen wird - in zwei Dritteln der Fälle wären die Sachen jedoch noch brauchbar. Die Berichterstatter beschreiben dies als „emotionelle Obsolenz“: Die Sachen werden nur deshalb weggeworfen, weil sie ihren Besitzerinnen und Besitzern nicht mehr gefallen. Umweltminister Christophe Béchu unterstützt den Gesetzentwurf: Frankreich werde damit „das erste Land weltweit, das die Auswüchse der Ultra-Fast-Fashion gesetzlich regelt“, erklärte er. (AFP)

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