zum Hauptinhalt
Nationale politische Strategien haben einen großen – und sichtbaren – Einfluss darauf, den Waldbestand zu schützen.

© dpa/Markus Scholz

Good News aus aller Welt: Vier Nachrichten, die uns diese Woche glücklich gemacht haben

Verbot von Handel mit Hundefleisch, Nazi-Gruß unter Strafe und keine Tötungsdelikte mehr in der einstigen Mordhauptstadt Europas – das sind die Good News der Woche.

Welt: Wie Politik den Wald retten kann

Nationale politische Strategien haben einen großen – und sichtbaren – Einfluss darauf, den Waldbestand zu schützen. Das hat ein Forschungsteam um David Wuepper am Institut für Lebensmittel- und Ressourcenökonomik der Universität Bonn herausgefunden. In ihrer Studie haben sie anhand von Satellitenbildern den Baumbestand an Ländergrenzen ausgewertet.

„Ökologische Räume sind über Ländergrenzen hinweg oftmals weitgehend ähnlich“, sagt Wuepper. „Steht auf der einen Seite der Grenze ein gesunder Wald, auf der anderen aber – überspitzt ausgedrückt – Kahlschlag, ist das oftmals auf die unterschiedlichen Politiken der beiden Länder zurückzuführen.“

Dies gelte auch für sprunghafte Veränderungen. Für einen Zeitraum von 20 Jahren hat das Team große Mengen Satellitendaten von Wäldern in Grenzgebieten weltweit ausgewertet, um festzuhalten, wie sich der Baumbestand und -zustand verändert hat. Gleichzeitig untersuchten sie sowohl nationale Waldschutzgesetze als auch Programme, die indirekt Einfluss auf den Baumbestand haben. Dazu zählten etwa finanzielle Anreize für Landeigner, um auf ihrem Land Bäume zu schützen.

Der Blick auf die chinesisch-russische Grenze zum Beispiel zeigt: Auf chinesischer Seite fand sich ein hoher Baumbestand, auf der russischen Seite hingegen war Waldverlust zu verzeichnen. „Solche Veränderungen müssen aber nicht politikenspezifisch sein“, schränkt Wuepper ein. (ae)

East Palo Alto: Vor drei Jahrzehnten von Armut und Drogenkriminalität geprägt.
East Palo Alto: Vor drei Jahrzehnten von Armut und Drogenkriminalität geprägt.

© IMAGO/Pond5 Images/IMAGO/xSundryPhotographyx

USA: Keine Tötungsdelikte mehr in einstiger „Mordhauptstadt“

In den 90er Jahren wurde East Palo Alto in Kalifornien als „Mordhauptstadt“ der USA bezeichnet. Nun zeigen die jüngsten Kriminalitätsstatistiken für das Jahr 2023: Kein einziger Mensch wurde getötet. Ein drastischer Gegensatz zu früheren Zeiten, als die Stadt durchschnittlich mehr als sechs Morde pro Quadratkilometer zu verzeichnen hatte.

East Palo Alto liegt auf der Halbinsel zwischen San Jose und San Francisco und war vor drei Jahrzehnten – wie viele Städte in der Region – von Armut und Drogenkriminalität geprägt. Insbesondere East Palo Alto kämpfte mit erheblichen Sicherheitsproblemen. Infolgedessen verstärkten die Sicherheitsbehörden vor Ort ihre Arbeit, und es wurde verstärkt in Jugend- und Sozialarbeit investiert.

Ein entscheidender Faktor für den Wandel war der wirtschaftliche Aufschwung. Durch die Ansiedlung eines Luxushotels, eines großen Baumarkts und des Campus der Stanford University stiegen die durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen. Dies führte zu einem Anstieg der Arbeitsplätze, steigerte die Nachfrage nach Wohnraum und verbesserte insgesamt die Lebensqualität.

Der Wandel von East Palo Alto zeigt, dass gezielte Maßnahmen in den Bereichen Sicherheit, Bildung und Wirtschaft die Lebensbedingungen in benachteiligten Stadtteilen nachhaltig verbessern können, und könnte daher auch als Best-Practice-Beispiel für andere Regionen dienen, die ähnliche Herausforderungen bewältigen müssen. (Tsp)

Südkorea: Gesetz für Verbot von Handel mit Hundefleisch verabschiedet

Es ist das Ende einer umstrittenen Tradition: Das Parlament in Südkorea hat ein Gesetz verabschiedet, das den Handel mit Hundefleisch verbietet. Die Mitglieder der Nationalversammlung sprachen sich am Dienstag einstimmig für die Verordnung aus, die nach einer dreijährigen Schonfrist und einer finalen Bestätigung von Präsident Yoon Suk Yeol in Kraft treten soll.

Demnach wird das Züchten, Verkaufen und Schlachten von Hunden zur Fleischgewinnung künftig mit bis zu drei Jahren Haft oder einer Strafe von 30 Millionen Won (umgerechnet 20.000 Euro) geahndet.

20.000
Euro oder bis zu drei Jahre Haft soll künftig als Strafe vorgesehen sein beim Züchten, Verkaufen und Schlachten von Hunden zur Fleischgewinnung.

Der Verzehr von Hundefleisch hat eine lange Tradition in der südkoreanischen Küche. Schätzungen zufolge wurden zeitweise bis zu einer Million Hunde pro Jahr für den Handel getötet. Nach Regierungsangaben gibt es 1100 Hundefarmen, welche die Tiere züchten, die landesweit in Restaurants als Delikatesse angeboten werden.

Jedoch ist der Verbrauch in letzter Zeit stark zurückgegangen. Vor allem in der jüngeren und urbanen Bevölkerung ist der Verzehr von Hundefleisch mittlerweile ein Tabu; auch der Druck von Tierschützern auf die Regierung wuchs zunehmend.

Ich bin überglücklich, dass Südkorea nun dieses traurige Kapitel seiner Geschichte schließt.

Jungah Chae, koreanische Geschäftsführerin der Organisation Humane Society International

Aktivisten begrüßten das neue Gesetz. „Ich bin überglücklich, dass Südkorea nun dieses traurige Kapitel seiner Geschichte schließt und eine hundefreundliche Zukunft einleitet“, sagte die koreanische Geschäftsführerin der Organisation Humane Society International, Jungah Chae.

Versuche eines Verbots für den Handel waren bislang auf erbitterten Widerstand der Züchter gestoßen. Nach dem nun verabschiedeten Gesetz erhalten sie eine Entschädigung, um sich aus dem Handel zurückziehen zu können. (AFP)

Australien: Neues Gesetz stellt Nazi-Gruß unter Strafe

Australien stellt die Verwendung des Nazi-Grußes sowie den Verkauf von NS-Symbolen ab sofort unter Strafe. Ein entsprechendes Gesetz trat am Montag in Kraft. „Es ist jetzt rechtswidrig, den Nazi-Gruß in der Öffentlichkeit zu zeigen oder Nazi-Hasssymbole öffentlich zur Schau zu stellen oder damit zu handeln“, hieß es am Montag in einer Erklärung von Generalstaatsanwalt Mark Dreyfus. Wer dem zuwiderhandelt, riskiert eine Gefängnisstrafe von bis zu zwölf Monaten.

Die Verabschiedung des Gesetzentwurfs durch das Parlament im Dezember habe eine klare Botschaft gesendet: In Australien gebe es keinen Platz für Handlungen und Symbole, die die Schrecken des Holocaust verherrlichten, betonte Dreyfus und sprach von einem „wegweisenden Gesetz“.

2022
war der Bundesstaat Victoria an der Ostküste die erste Region des Landes, die die öffentliche Zurschaustellung des Hakenkreuzes untersagt hatte. 

Das Parlament in Canberra hatte die neuen Regeln am 6. Dezember einstimmig angenommen. „Es handelt sich um das erste Gesetz dieser Art, und es wird sicherstellen, dass niemand in Australien Handlungen und Symbole verherrlichen oder davon profitieren darf, die die Nazis und ihre böse Ideologie feiern“, schrieb Generalstaatsanwalt Dreyfus weiter.

Der Bundesstaat Victoria an der Ostküste war 2022 die erste Region des Landes, die die öffentliche Zurschaustellung des Hakenkreuzes untersagt hatte. Anschließend erweiterte die Regionalregierung die Gesetzgebung um den Hitlergruß, nachdem es im vergangenen Jahr in Melbourne zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten für Transgender-Rechte und Neonazis gekommen war.

In Deutschland steht der Hitlergruß in all seinen Varianten unter Strafe. Geahndet werden kann seine Verwendung mit Geldstrafen bis hin zu Haft. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false