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Eine Fahne mit dem Konterfei von Julian Assange, geschwenkt bei Demonstrationen vor dem Royal Courts of Justice in London, als Teil einer Kampagne für Assanges Freilassung.

© dpa/JEFF MOORE

Gefahr von Folter bei Auslieferung in die USA: UN-Expertin sorgt sich um Whistleblower Assange

Die USA verlangen die Auslieferung von Julian Assange, weil sie ihn vor Gericht stellen wollen. Eine Expertin der UN hat dabei Sorge vor Misshandlung und Folter am Wikileaks-Gründer.

Die UN-Berichterstatterin für Folter hat an die britische Regierung appelliert, die mögliche Auslieferung des Gründers der Enthüllungsplattform Wikileaks, Julian Assange, an die USA auszusetzen.

Assanges Argumente müssten auf der Grundlage erheblicher Sorge, dass er im Fall einer Auslieferung der Gefahr von Folter oder anderen Formen der Misshandlung ausgesetzt wird, eingehend geprüft werden, teilte Alice Jill Edwards am Dienstag in Genf mit. Am 21. und 22. Februar findet vor dem High Court in London eine Anhörung dazu statt.

Die USA verlangen die Auslieferung, weil sie Assange vor Gericht stellen wollen. Sie werfen ihm vor, mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen und veröffentlicht zu haben. Sie sollen damit das Leben von Informanten in Gefahr gebracht haben.

Ein Bild des Wikileaks-Gründers Julian Assange.
Ein Bild des Wikileaks-Gründers Julian Assange.

© Reuters/Simon Dawson

In den USA droht Assange ein Urteil mit bis zu 175 Jahren Haft. Unterstützer sehen in ihm einen mutigen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht brachte. Assange entzog sich dem Zugriff von Behörden mehrere Jahre in der ecuadorianischen Botschaft in London. Seit April 2019 ist er in einem britischen Hochsicherheitsgefängnis.

Assange leide seit langem an Depressionen und sei suizidgefährdet, teilte Edwards mit. Amerikanische Zusicherungen, dass er human behandelt werde, reichten nicht aus. Unter anderem seien sie nicht bindend.

UN-Berichterstatter sind unabhängige Experten, die unentgeltlich arbeiten. Edwards ist vom UN-Menschenrechtsrat bestellt worden. (dpa)

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