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Ein israelischer Soldat in einem Tunnel der Hamas unter dem Gazastreifen.

© REUTERS/RONEN ZVULUN

Frauen und Kinder bald frei?: Hamas ist Bericht zufolge bereit für Geisel-Freilassung

Die Hamas scheint offen, über die Freilassung von Geiseln zu verhandeln – im Gegenzug für eine „signifikante“ Feuerpause. Doch ein ranghoher israelischer Beamter dementiert.

Im Gaza-Krieg soll sich die islamistische Hamas einem Medienbericht zufolge offen für Gespräche über eine Freilassung einiger israelischer Geiseln gezeigt haben. Die Hamas habe gegenüber Vermittlern erklärt, sie sei zu Gesprächen über die Freilassung der weiblichen Zivilisten und Kinder im Gegenzug für eine „signifikante“ Feuerpause bereit, berichtete das „Wall Street Journal“ am Dienstag unter Berufung auf ägyptische Beamte.

Die Hamas hatte bislang jegliche weitere Geiselfreilassungen an ein Ende des Krieges geknüpft. Terroristen halten israelischen Regierungsangaben zufolge noch immer rund 130 Menschen fest, die sie am 7. Oktober aus Israel nach Gaza entführt hatten. Darunter seien auch israelische Soldatinnen, so das „Wall Street Journal“. Die israelische Regierung geht davon aus, dass noch 105 Geiseln am Leben sind und viele von ihnen in dem unterirdischen Tunnel-Netzwerk der Hamas festgehalten werden.

Israel soll nach Informationen des Nachrichtenportals „Axios“ eine zweimonatige Feuerpause im Gegenzug für die Freilassung sämtlicher Geiseln vorgeschlagen haben. Das Angebot sei den Vermittlern aus Ägypten und Katar übergeben worden, die sich derzeit bemühen, die Kluft zwischen den unterschiedlichen Forderungen zu überbrücken.

Israelischer Beamter dementiert Forschritte

Die jüngste Entwicklung sei zwar positiv, bedeute aber nicht, dass eine Einigung unmittelbar bevorstehe, schrieb das „Wall Street Journal“. Die Gespräche könnten laut ägyptischen Beamten immer noch scheitern.

Die Erfolgsaussichten der Verhandlungen werden unterschiedlich eingeschätzt. Israelische Medien etwa zitieren einen ungenannten ranghohen Beamten, der die Berichte über Fortschritte und einen Durchbruch dementiert. Ihm zufolge verhärte die Hamas ihre Haltung weiter. Die Positionen beider Seiten lägen sehr weit auseinander; die Verhandlungen dürften „sehr lange dauern“.

Im Laufe einer einwöchigen Waffenruhe Ende November vergangenen Jahres hatte die Hamas 105 Geiseln freigelassen. Im Gegenzug hatte Israel 240 palästinensische Häftlinge aus seinen Gefängnissen entlassen. (dpa, KNA)

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