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Demonstranten versuchen, eine Straße zu blockieren, während sie Schilder halten, auf denen sie die Freilassung der israelischen Geiseln fordern.

© dpa/Leo Correa

Drei-Phasen-Plan zur Freilassung aller Geiseln: Israel bietet Hamas angeblich zweimonatige Feuerpause an

Einem Medienbericht zufolge soll Israel eine zweimonatige Feuerpause gegen die Freilassung von Geiseln anbieten. Der Plan sieht aber weder ein Ende des Kriegs noch eine politische Lösung vor.

Israel hat der islamistischen Hamas über die Vermittler Katar und Ägypten einem Medienbericht zufolge eine zweimonatige Feuerpause im Gazastreifen im Gegenzug für die Freilassung aller Geiseln angeboten. Wie das Onlineportal „Axios“ am Montag (Ortszeit) berichtete, sieht der israelische Vorschlag vor, dass die lebenden Geiseln und die sterblichen Überreste weiterer Geiseln in mehreren Phasen nach Israel zurückgebracht werden.

Dem Bericht zufolge, der sich auf nicht genannte israelische Beamte beruft, würde die erste Phase Frauen, Männer über 60 und Kranke umfassen. Anschließend sollen weibliche Soldaten, Männer unter 60, die nicht der Armee angehören, männliche israelische Soldaten und schließlich die sterblichen Überreste von Geiseln folgen.

Im Rahmen des Plans sollen sich Israel und die Hamas den Angaben nach im Vorfeld auf eine Zahl palästinensischer Häftlinge in Israel einigen, die im Austausch für die Geiseln freigelassen werden sollen. Anschließend soll demnach über den Namen jedes Palästinensers verhandelt werden.

Israels Truppen sollen Präsenz in Gaza reduzieren

Der Plan sieht weder ein Ende des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation noch eine längerfristige politische Lösung vor. Den Angaben zufolge sollen die israelischen Truppen ihre Präsenz in großen Städten im Gazastreifen reduzieren und Bewohner in den Norden des Küstenstreifens zurückkehren können.

Israels Premier Benjamin Netanjahu bei einem Besuch der Truppen im Gazastreifen.
Israels Premier Benjamin Netanjahu bei einem Besuch der Truppen im Gazastreifen.

© ZUMA Wire/IMAGO/Avi Ohayon/Israel Gpo

Die israelische Nachrichtenseite „Ynet“ berichtete unter Berufung auf nicht genannte Quellen über den Vorschlag. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu habe auf ihn bei einem Treffen mit Angehörigen der Geiseln am Montag hingewiesen.

Das „Wall Street Journal“ hatte am Sonntag berichtet, dass die USA, Ägypten und Katar versuchen, Israel und die Hamas davon zu überzeugen, sich auf eine Freilassung von Geiseln über einen Zeitraum von 90 Tagen zu einigen, unter anderem im Gegenzug für einen Rückzug Israels aus dem Gazastreifen. In dieser Woche wird der US-Koordinator für den Nahen Osten, Brett McGurk, in Ägypten und Katar erwartet.

Am 7. Oktober waren Hunderte Anhänger der islamistischen Hamas in israelische Orte eingedrungen. Bei ihrem beispiellosen Überfall verübten sie Massaker an Zivilisten, töteten etwa 1140 Menschen und verschleppten 250 Menschen als Geiseln. Rund 100 Geiseln kamen während einer von Katar, Ägypten und den USA vermittelten einwöchigen Feuerpause im November frei, 132 Geiseln sind israelischen Angaben zufolge noch immer in der Gewalt der Hamas, 28 von ihnen sollen tot sein.

Als Reaktion auf den Überfall erklärte Israel der Hamas den Krieg und startete einen massiven Militäreinsatz im Gazastreifen. Nach jüngsten Angaben des Hamas-Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dort seither mehr als 25.200 Menschen getötet. (AFP)

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