zum Hauptinhalt
Nothelfer vom libyschen roten Halbmond (Symbolbild).

© REUTERS/Amr Alfiky

Update

Autounfall im Katastrophengebiet: Griechische Nothelfer und libysche Familie nahe Darna umgekommen

Bei dem Frontal-Zusammenstoß starben sieben Menschen, 15 weitere wurden verletzt. Das UN-Nothilfebüro ist derweil besorgt über zwei weitere Staudämme.

| Update:

Bei einem Autounfall im Katastrophengebiet in Libyen sind nach Angaben libyscher Behörden vier Mitglieder eines griechischen Rettungsteams und drei Angehörige einer libyschen Familie ums Leben gekommen.

Ein Kleinbus mit 19 griechischen Nothelfern sei mit dem Auto einer fünfköpfigen libyschen Familie zusammengestoßen, berichtete Othman Abdel Dschalil, der Gesundheitsminister der libyschen Behörden im Ostteil des Landes, am Sonntag. Insgesamt seien 15 Menschen teils schwer verletzt worden.

Das griechische Außenministerium bestätigte einen Unfall griechischer Nothelfer auf dem Weg in die libysche Hafenstadt Darna, ohne Einzelheiten zu nennen. Das griechische Konsulat in Bengazi, die EU und die Vereinten Nationen stünden bereit, um zu helfen.

Die Überschwemmungen trafen das libysche Darna besonders hart. Auf dem Weg dorthin kamen nun libysche Menschen und griechische Nothelfer ums Leben.

© AFP/SYLVIE HUSSON

Das UN-Nothilfebüro (OCHA) ist zudem besorgt über zwei weitere Dämme, hinter denen sich große Wassermengen stauen sollen. Es geht um den Dschasa-Damm zwischen der teils zerstörten Stadt Darna und Bengasi und den Kattara-Damm nahe Bengasi, wie OCHA am Sonntagabend mitteilte. Berichte über die Lage seien widersprüchlich.

Nach Angaben der Behörden seien aber beide Dämme in gutem Zustand und funktionierten. Am Dschasa-Damm würden nach Behördenangaben Pumpen installiert, um den Druck auf die Staumauer zu nehmen, so OCHA.

Darna war nach dem schweren Unwetter am vergangenen Sonntag vor allem durch den Bruch zweier Dämme schwer getroffen worden. Tausende Menschen sind ums Leben gekommen, Tausende werden noch vermisst. Genaue Zahlen haben die Behörden bislang nicht.

Nach Schätzungen der UN-Organisation für Migration (IOM) haben insgesamt mehr als 40.000 Menschen durch die Katastrophe im Nordosten Libyens ihre Bleibe verloren. Die Zahl liege wahrscheinlich deutlich höher. In vielen der schwer getroffenen Gebiete seien noch keine Zählungen möglich gewesen. Das Welternährungsprogramm (WFP) bereitet Nahrungsmittellieferungen vor, um 100.000 Menschen im Katastrophengebiet für mindestens drei Monate zu unterstützen. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false