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Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, spricht auf der internationalen Geberkonferenz für die Türkei und Syrien.

© dpa/Virginia Mayo

Update

Verheerende Schäden nach Erdbeben: Geberkonferenz sammelt sieben Milliarden Euro für Türkei und Syrien

Zehntausende Menschen kamen ums Leben, Millionen wurden obdachlos. Die EU kündigt nun weitere Hilfen an. Deutschland verdoppelt seine Zahlungen auf 240 Millionen Euro.

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Die internationale Gemeinschaft mobilisiert sieben Milliarden Euro für die Opfer des Erdbebens in der Türkei und in Syrien. Das sagte der schwedische Regierungschef Ulf Kristersson am Montag nach einer Geberkonferenz in Brüssel. Gemeinsam habe man die Erwartungen übertroffen, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. „Wenn es zu einer Tragödie kommt, gibt es nur eine Antwort, und das ist Solidarität.“

Allein Deutschland kündigte an, seine bisher geleistete Erdbebenhilfe für beide Länder auf rund 240 Millionen Euro mehr als zu verdoppeln. Die EU unterstützt den Wiederaufbau der Türkei nach Angaben von der Leyens mit einer Milliarde Euro. Für humanitäre und erste Wiederaufbauhilfe in dem Bürgerkriegsland Syrien sollten weitere 108 Millionen Euro bereitgestellt werden.

Am 6. Februar hatten zwei starke Erdbeben die Südosttürkei und den Norden Syriens erschüttert. Insgesamt kamen fast 57.000 Menschen ums Leben, und Millionen wurden obdachlos. Von der Leyen hatte deshalb zusammen mit Kristersson zu der Geberkonferenz eingeladen.

Die EU und ihre Mitgliedstaaten hatten bereits unmittelbar nach den Beben Rettungskräfte, Suchhunde und Ausrüstung in die Erdbebengebiete geschickt und finanzielle Hilfszusagen gemacht. Letztere sind in dem nun genannten Gesamtbetrag in Teilen enthalten.

Wenn es zu einer Tragödie kommt, gibt es nur eine Antwort, und das ist Solidarität.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen

„Wir müssen unsere Unterstützung aufrechterhalten und den Überlebenden nicht nur beim Überleben helfen, sondern auch beim Wiederaufbau ihres Lebens“, sagte von der Leyen. Sie betonte, dass Häuser, Schulen und Krankenhäuser mit höchsten Standards für Erdbebensicherheit wiederaufgebaut werden müssten.

Dass das vor den verheerenden Beben nicht der Fall war, gilt vielen in dem Land als ein Grund für das Ausmaß der Katastrophe. Zudem müssten die Wasserversorgung, die Abwassersysteme und andere wichtige Infrastrukturen repariert werden. Sechs Wochen nach der Katastrophe liegen diese vielerorts noch brach.

Opferzahl in der Türkei auf gut 50.000 gestiegen

Die Auswirkungen der Beben sind in beiden Ländern verheerend. Allein in der Türkei ist die Zahl der Toten nach Angaben von Präsident Recep Tayyip Erdogan mittlerweile auf gut 50.000 gestiegen. Seit der Katastrophe sind 3,7 Millionen Menschen nach Angaben der Regierung aus der Region evakuiert worden, knapp zwei Millionen Menschen leben derzeit demnach in Zelten.

In der vergangenen Woche wurden zudem mindestens 18 Menschen durch Überflutungen in der auch von den Beben betroffenen Region getötet. Mancherorts hält der Starkregen weiter an. Immer wieder melden sich Menschen aus der Region und rufen wegen knapp werdender Versorgung nach Hilfe.

In Syrien ist der Nordwesten des Landes betroffen. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte kamen bei den Beben insgesamt rund 6800 Menschen ums Leben. Aus dem Bürgerkriegsland gibt es nur spärliche Informationen über die Lage. Angesichts jahrelanger Bombardements und Kämpfe lebten viele Menschen dort schon vor den Beben unter prekären Umständen. Die Vereinten Nationen gehen von etwa 8,8 Millionen Betroffenen aus.

Weil die Regierung von Baschar al-Assad brutal gegen die eigene Bevölkerung vorgeht, finanziert die EU nicht den Wiederaufbau des Landes, sondern beschränkt sich auf humanitäre Unterstützung und den notwendigsten Wiederaufbau – etwa die Reparatur von Wasserleitungen. (dpa)

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