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Blick auf einen Teil der Schäden nach schweren Regenfällen.

© dpa/Hakan Akgun

Update

Mindestens 18 Tote: Überschwemmungen im türkischen Erdbebengebiet – neuer Regen erwartet

Nach dem Jahrhundertbeben im Februar ist die türkische Stadt Sanliurfa nun überflutet. Die Behörden warnen vor weiteren Regenfällen.

| Update:

Nach den Überschwemmungen in der Südosttürkei sind nach dem Fund weiterer Leichen offiziellen Angaben zufolge mindestens 18 Tote zu beklagen.

Rettungskräfte fänden bei ihren Sucheinsätzen aber auch weiterhin Vermisste in den besonders betroffenen Städten Sanliurfa und Adiyaman, teilte der türkische Innenminister Süleyman Soylu am Freitag mit. 16 der Toten wurden seinen Angaben zufolge in Sanliurfa geborgen. Das Wasser in der Stadt sei verschmutzt und nicht trinkbar, sagte Soylu Reportern in Sanliurfa.

n der Hauptstadt der gleichnamigen, an Syrien grenzenden Provinz hatten nach heftigen Regenfällen am Wochenende Wohnhäuser wie Kliniken zeitweise unter Wasser gestanden, Schulen blieben geschlossen. In der Nachbarprovinz Adiyaman waren zwei Menschen bei den Überschwemmungen ums Leben gekommen.

Das Büros des Gouverneurs der Provinz Sanliurfa teilte mit, auch das Erdgeschoss eines der größten Krankenhäuser in der Region sei überflutet worden. Ein Video aus Malatya, einer Nachbarprovinz von Adiyaman, zeigte, dass für Erdbebenopfer aufgebaute weiße Zelte von Wasser eingeschlossen waren.

Nur fünf Wochen nach den Erdbeben hatten die Wassermassen eine bereits katastrophengebeutelte Region geflutet, in der Tausende Menschen in provisorischen Unterkünften wie etwa Zelten hausen. Lokale Medien sehen die Gründe für die starken Überflutungen vor allem in der dürftigen Infrastruktur und Bebauung entlang der Flussbetten. Für das Wochenende warnten Behörden vor weiterem heftigem Regen.

Menschen stehen in der Schaufel eines Ratladers, während sie aus den überschwemmten Gebieten nach schweren Regenfällen gerettet werden.

© dpa/Hakan Akgun

Am 6. Februar hatte sich im türkisch-syrischen Grenzgebiet ein verheerendes Erdbeben der Stärke 7,8 ereignet. In der Türkei starben dabei nach jüngsten Angaben 48.500 Menschen, aus Syrien wurden knapp 6000 Tote gemeldet.

Zahlreiche Gebäude stürzten ein. Allein in der Türkei sind nach Behördenangaben 13,5 Millionen Menschen von den Folgen des Erdbebens betroffen. Zahlreiche Menschen wurden behelfsweise in Zelten oder Containern untergebracht.

Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan steht wegen des verheerenden Ausmaßes der Katastrophe massiv unter Druck. Am 14. Mai will er bei den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen seinen Verbleib an der Macht absegnen lassen.

Der Präsident hat sich mehrfach für die schweren Folgen des Erdbebens und die Mängel bei der Versorgung der Opfer entschuldigt, zugleich aber versichert, kein anderes Land sei so schnell mit einer Katastrophe dieses Ausmaßes fertig geworden wie die Türkei.

Am Mittwoch versicherte Erdogan in einer Rede vor dem Parlament: „Bis Jahresende werden wir 319.000 Häuser neu bauen.“ Es gelte weiter das Versprechen seiner Regierung, die durch das Erdbeben zerstörten Orte binnen eines Jahres wieder aufzubauen. Zur Beaufsichtigung der Hilfseinsätze und des Wiederaufbaus entsandte Erdogan seinen Innenminister Süleyman Soylu in die Katastrophenregion. (AFP)

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